Zweite Testversion der Linux-Distribution Fedora Core 6

Die zweite Testversion von Fedora Core 6 erscheint mit mehreren Wochen Verspätung aufgrund von Problemen mit Xen. Eine Neuerung bei der glibc und den binutils soll das dynamische Linken von Bibliotheken beschleunigen.

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Von
  • Thorsten Leemhuis

Das Fedora Project hat die zweite Testversion der Linux-Distribution Fedora Core 6 zum Download freigegeben. Die Images mit einem Snapshot des normalerweise täglich aktualisierten Development-Zweigs sind als ISO-Dateien für x86, x86_64 und PPC/PPC64 über Bittorrent, den Hauptserver oder dessen Mirror-Server kostenlos erhältlich.

Nach der ersten Testversion im Juni hätte die zweite Ausgabe eigentlich schon vor knapp vier Wochen fertig sein sollen. Der Veröffentlichungstermin wurde jedoch schon früh um eine Woche nach hinten gelegt. Dieser Termin wurde noch mehrere Male weiter nach hinten verschoben, da die Virtualisierungssoftware Xen nicht korrekt mit den verwendeten Vorabversionen des Kernel 2.6.18 zusammenarbeitete. Das Problem wurde erst vor wenigen Tagen behoben. Vor der für den 9. Oktober geplanten Freigabe von Fedora Core 6 steht nach der derzeitigen Planung noch eine dritte Testversion am 11. September an. Größere Änderungen sollen ab jetzt jedoch tabu sein.

Neu sind in Fedora Core 6 unter anderem Verbesserungen an der glibc und den binutils, die das Einbinden dynamischer gelinkter Bibliotheken um bis zu fünfzig Prozent beschleunigen sollen. Als X-Server kommt die Version 7.1 von X.org zum Einsatz, der dank der maßgeblich von Red Hat entwickelten aiglx-Erweiterung schicke 3D-Effekte für den Desktop ermöglicht. Diese lassen sich nun auch mit dem zu großen Teilen von Novell entwickelten Fenstermanager compiz nutzen, der neu in die Distribution aufgenommen wurde.

Neben KDE 3.5.4 enthält die Fedora-Testversion eine Beta-Version des ebenfalls für September erwarteten GNOME 2.16, das auf GTK+ 2.10 aufbaut. Weitere für Fedora Core 6 geplante Neuerungen sind ein Applet für Yum, das über anstehende Updates informiert und diese zusammen mit existierenden Programmen einspielt, sowie die Fähigkeit, direkt aus dem Installer RPM-Pakete auf dem Software-Repository wie Fedora Extras zu installieren. Neben einem überarbeiteten Drucksystem mit Cups 1.2 und einem neuen Drucker-Konfigurationswerkzeug bringt Fedora Core 6 nun auch Unterstützung für die Macs mit Intel-Prozessoren. Das Ausführen von Java-Plugins im Browser soll gcjwebplugin ermöglichen – da Fedora ausschließlich Open-Source-Software in die Distribution aufnimmt, kann die Java-Laufzeitumgebung von Sun nicht integriert werden. (thl)