Zweiter Versuch für Mondlandung: Indiens Mondmission Chandrayaan-3 gestartet

Indien will als vierte Nation eine Sonde heil auf dem Mond landen. Der erste Anlauf war gescheitert, jetzt wurde Chandrayaan-3 auf den Weg geschickt.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 35 Kommentare lesen
Startende Rakete

(Bild: ISRO)

Lesezeit: 2 Min.

Indien hat die unbemannte Mondmission Chandrayaan-3 gestartet, diesmal soll auch die Landung klappen. Mit einer Rakete des Typs LVM3 (Launch Vehicle Mark 3) wurde die Sonde am Freitag ins All geschossen. Sollte die für den 23. oder 24. August anvisierte sanfte Landung der Mondfähre klappen, wäre Indien die vierte Nation, der das gelingt. Bislang haben nur die USA, die Sowjetunion und China Mondsonden heil auf die Oberfläche des Erdtrabanten gebracht. Das Mondlandemodul Vikram der Vorgängersonde Chandrayaan-3 war im September 2019 auf den Mond gestürzt und dort zerschellt.

Chandrayaan-3 sollte ursprünglich schon 2020 oder zumindest 2021 gestartet werden, das hat aber nicht geklappt. Der mitgeführte Lander heißt einmal mehr Vikram, nach dem Gründer des indischen Raumfahrtprogramms Vikram Sarabhai und dem Sanskrit-Begriff für "Wagemut". Das Gerät soll in wenigen Wochen nicht nur weich auf dem Mond aufsetzen, sondern dort auch herumfahren und vor Ort wissenschaftliche Experimente durchführen sowie Daten sammeln. Als Zielgebiet wurde eine Region am bislang wenig erforschten lunaren Südpol ausgewählt. Unterstützt wird die indische Raumfahrtorganisation ISRO von ihrem europäischen Pendant, die ESA hilft beim Tracking der Sonde am Mond.

Die jetzt erfolgreich begonnene Mondmission ist nur eine von mehreren, mit denen Indiens Raumfahrtprogramm in den kommenden Jahren auf sich aufmerksam machen will. Unter anderem sind Missionen zur Venus (Shukrayaan-1) und eine weitere zum Mars (Mangalyaan-2) geplant. Zudem will das bevölkerungsreichste Land der Welt bald auch erstmals selbst Menschen ins All schießen (Gaganyaan). Die Regierung möchte außerdem verstärkt auf den Privatsektor setzen, Privatfirmen dürfen die Infrastruktur der Weltraumbehörde nutzen. Erst im November war der erste Start einer privat in Indien entwickelten Rakete gelungen.

(mho)