eToys.com gibt im Streitfall mit der Künstlergruppe Etoy nach

Netzproteste haben erste Wirkung gezeigt.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 32 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Florian Rötzer

Offenbar hat eToys.com im Domainnamenstreit mit der Künstlergruppe Etoy.com vorerst eingelenkt. Am Mittwoch gab die Firma bekannt, nachdem die Anhörung vor dem Gericht am Montag ergebnislos verlaufen ist, dass man die Klage gegen Etoy nicht weiter verfolgen will.

Anscheinend hat der Protest, von CNN gleich als "Insurgency on the Internet" tituliert, gegen die Dominanz wirtschaftlicher Interessen und die Kommerzialisierung des Internet, der sich um den Fall eToys.com gebildet hatte, doch etwas gefruchtet. "Die Menschen sagen uns", so Jonathan Cutler, Pressesprecher von eToys.com, gegenüber Wired News, "sie wollen, dass die Kunst von Etoy und der E-Commerce von eToys.com koexistieren." Allerdings will eToys.com anscheinend die Klage nicht ganz zurückziehen, denn man will sie vorerst nur nicht weiter verfolgen. Cutler betonte, dass man mit der Klage, die zu dem vorläufigen gerichtlichen Bescheid geführt hatte, dass Etoy den Domainnamen nicht mehr benutzen darf, nicht die Meinungsfreiheit im Netz habe unterdrücken wollen.

RTMark, die sich an die Spitze der Kampagne gegen eToys.com gesetzt und zu unterschiedlichen Aktionen gegen die Firma aufgerufen hatten, um sie auch finanziell zu schädigen, fordert, dass der Online-Spielzeughändler die Klage völlig zurückzieht. Bis dies geschieht, ruft die Gruppe dazu auf, Emails an Angestellte der Firma zu schicken und sie unter Druck zu setzen: "Quit eToys!", die Aktienwerte auf Null zu bringen und den CEO von eToys.com zu zwingen, die Firma zu verlassen: "The aim is to set a permanent precedent -- like the Brent Spar (Shell's nightmare)."

Mehr in Telepolis: eToys.com gibt ein wenig nach. (fr)