heise meets… Blockchain als Basistechnologie der digitalen Zukunft

Die Blockchain könne eine bedeutende Technologie für das Metaversum/Web 3 werden. Bitcoin und NFTs seien nur die ersten Schritte in die digitale Zukunft.

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Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Gisela Strnad
Inhaltsverzeichnis

"Die Blockchain bildet das Betriebssystem für das Metaversum/Web3 und ermöglicht es, Brücken zu bauen, zwischen der realen und der virtuellen Welt", erklärt Prof. Dr. Wolfgang Prinz, stellvertretender Institutsleiter am Fraunhofer-Institut für angewandte Informationstechnik FIT. Ist das noch ein weiter Weg oder über welche Technologien verfügen wir bereits?

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Prof. Dr. Wolfgang Prinz erläutert, dass die Blockchain, für das Metaversum /Web 3 eine bedeutende Grundlagentechnologie ist.

Bei der Blockchain handelt es sich um ein dezentral organisiertes IT-System, sie speichert Daten im Peer-to-Peer-Netzwerk und ist nicht auf ein zentrales Rechenzentrum angewiesen oder davon anhängig. Die Daten sind in Blöcken organisiert und diese jeweils über Hashwerte miteinander verkettet. Transaktionsdaten können irreversibel und nachvollziehbar verwaltet und gespeichert werden. "So kann keiner Daten manipulieren", sagt Prof. Dr. Wolfgang Prinz. Mit der Bitcoin-Blockchain, die von der Bitcoin-Community ständig weiterentwickelt wird, habe alles begonnen und es ist bekannt, was heute möglich ist und was nicht.

Zukünftige Themen in der Blockchain seien etwa digitale Identitäten oder die Nachweisbarkeit von Lieferketten und damit verbundene unfälschbare Daten über ein Produkt. Blockchain-Projekte würden stärker auf Unternehmensanwendungen ausgerichtet – Papiere, für die eine notarielle Beurkundung zu teuer ist, Zertifikate, Audit-Logs oder sonstige Nachweise.

Bitcoins sind eine limitierte Kryptowährung und müssen in der Regel mit konventionellen Währungen wie Euro und Dollar gekauft werden. Der Wert eines Bitcoins sei ein Investment in eine Erwartungshaltung. Laut Wolfgang Prinz wurden die meisten Bitcoins bereits erzeugt – es wird daher eine Zeit kommen, in der keine neuen Bitcoins mehr erstellt werden. Es ist wie Gold und Öl ein endliches Gut. Festzustellen sei auch, dass es sich beim Bitcoin um eine sehr volatile Währung handelt.

Kritisiert wird im Umgang mit Bitcoins immer wieder der enorme Stromverbrauch beim sogenannten Mining, bei dem Transaktionen verarbeitet und neue Bitcoins erzeugt werden. Prof. Dr. Wolfgang Prinz gibt zu bedenken: "Die Plattform muss wie ein weltweites Rechenzentrum verstanden werden. Wenn man herunterbricht, welche anderen Transaktionen parallel noch erfolgen, kommt man auf andere Werte. Ein Fortschritt ist durch andere Verfahren zu verzeichnen, die den Stromverbrauch reduzieren."

Eine neue Blockchain-Anwendung sind NFTs (Non-fungible Tokens) – etwa Bilder mit Affen oder Cryptopunks. Prof. Dr. Wolfgang Prinz sagt: "NFTs sind einmalige digitale Fingerabdrücke eines Bildes, die einem Besitzer zugewiesen werden. Sie können nicht an die Wand gehängt werden, dienen aber dazu, digitale Kunst, die beliebig kopierbar ist, einzigartig zu machen. Auch andere Gegenstände, wie Autos, Maschinen oder Bauwerke könnten in Zukunft auf Basis dieser Technologie abgebildet werden."

"Die Diskussion um das Metaversum/Web3, sollte nicht als Spinnerei abgetan werden – es wird kommen, der Zeitpunkt ist jedoch noch offen", sagt Prof. Dr. Wolfgang Prinz. Das Metaversum/Web3 sei nicht die Weiterentwicklung der Blockchain, sondern verknüpfe Technologien wie Blockchain, NFTs, Augmented Reality, Kryptowährung und Netzwerktechnologien miteinander.

Auf die Frage, wo wir heute stehen, antwortet Prof. Dr. Wolfgang Prinz: "Wir sind zurzeit in der Findungsphase. Das bedeutet, die Explorationsphase wird noch circa zwei bis drei Jahre dauern. Wichtig ist, dass die Hardware (VR/AR Brillen) einen Innovationsschub bekommen. Im industriellen Bereich wird das Thema gerade aufgenommen und es müssen die ersten Geschäftsmodelle entwickelt werden." Das Thema Metaversum/Web3 sollte auf jeden Fall weiter beobachtet werden, es komme ein neues digitales Zeitalter auf uns zu. Tausende von Unternehmen und Entwicklern beschäftigen sich demzufolge mit dem Thema – "und sie werden Lösungen finden".

(bme)