heise meets ... Resilienz lässt sich erlernen

Mehr Widerstandsfähigkeit bei Gegenwind können nicht nur Privatpersonen erlangen, sondern auch Unternehmen, erklärt Georgiy Michailov.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Elmar Salmutter

Georgiy Michailov ist Spezialist im Turnaround- und Wachstums-Management im gehobenen Mittelstand mit internationaler Ausrichtung. Der gebürtige Usbeke und studierte Diplom-Volkswirt arbeitet seit über 20 Jahren in Deutschland und ist Geschäftsführer bei der Unternehmensberatung Struktur Management Partner GmbH. In seiner Funktion als Managing Partner beschäftigt er sich auch intensiv mit dem Thema Resilienz, weil er Unternehmen berät, die sich in einer Umbruchs- oder Notsituation befinden und ums Überleben kämpfen. Die Zahl dieser Firmen nimmt zu, da die Welt besonders in den letzten drei Jahren unberechenbarer und unsicherer geworden ist: Pandemie, Krieg, Klimawandel, Lieferkettenprobleme, um nur einige Problemfelder zu nennen.

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Die gute Nachricht: Unternehmerische Resilienz lasse sich erlernen. Georgiy Michailov vergleicht sie mit einem Muskel, den man im Fitnessstudio trainiert. Widerstandsfähigkeit gegen widrige äußere Umstände muss laut Michailov tiefer in den Firmenstrukturen verankert sein. Er sagt: "Du bist dann resilient, wenn du Selbstvertrauen hast." Dieses Selbstbewusstsein lasse sich trainieren, indem sich Menschen oder Unternehmen Ziele setzten, an diesen arbeiteten und letztlich mit Beharrlichkeit erreichten. "Wenn du dir irgendwann über den Weg trauen kannst, weißt du, dass du auch mit Scheitern umgehen kannst." Wer Selbstvertrauen habe, könne auch in harten Zeiten besser führen, sagt Michailov, weil er keine Angst vor Kritik oder Misserfolgen habe.

Georgiy Michailov

Zu gesunder Resilienz trage aber auch die Erkenntnis bei, ob man auf etwas Einfluss hat oder nicht – globale Krisen oder Kriege könnten Firmen beispielsweise nicht beeinflussen. "Wenn das außerhalb deiner Kontrolle ist, dann hat sich das erledigt", sagt der Fachmann. Die Kontrolle erlange man nur mit kleinen, durchdachten Schritten nach vorne, um die Anzahl der Handlungsoptionen zu erhöhen. Blinder Aktionismus helfe nichts. Vorsorge durch Notfallpläne seien immer eine gute Idee. Eine Cyberattacke könne zum Beispiel die Existenz eines Unternehmens auslöschen, wenn die Verantwortlichen nicht darauf vorbereitet sind. Zudem helfe ein gutes, vertrauensvolles Netzwerk inner- und außerhalb des Unternehmens, also Menschen (eigene Mitarbeiter und Externe), auf die man sich verlassen kann.

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Auch der Führungsstil von oben müsse sich durch die turbulente, komplexe Weltlage ändern, erklärt Michailov. "Hier kommt es nicht darauf an, dass von oben die Entscheidungen herbeigeführt werden." Es komme vielmehr darauf an, dass die Leute an der Front entsprechende Kompetenzen hätten und Entscheidungen treffen könnten. Deshalb müssten Betriebe über entscheidungsfreudige Experten mit Intuition und Erfahrung verfügen. Langwierige Entscheidungsfindungen über viele Hierarchiestufen hinweg seien der falsche Weg, es komme auf schnelle, situationsbedingte Beschlüsse an.

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(bme)