heise meets … "Wir suchen Terroristen, männlich, weiblich, divers"

Mit einem krassen Slogan schnüffelte der Bundesnachrichtendienst auf der secIT nach IT-Fachkräften. Besonders gefragt seien Know-how und Motivation.

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Über 140 Aussteller in drei ausverkauften Hallen, dazu ein deutliches Wachstum bei den Besucherzahlen – die jüngste secIT by heise in Hannover hat gezeigt, wie IT-Sicherheit und Cybersecurity die Wirtschaft treiben. Staatssekretär Stephan Manke vom Niedersächsischen Innenministerium vergleicht IT mit einem Haus, das sicher und robust gebaut sein muss.

Doch wie sichert man die "digitalen Terrassentüren"? Manke setzt auf Mitarbeiter-Sensibilisierung und technische Maßnahmen wie Firewalls. Die Politik unterstütze Unternehmen durch Beratung und aktuelle Informationen zu Cyberangriffen.

Die Bandbreite der Ausstellung reichte von KI-gestützter Anomalie-Erkennung über Incident Response bis hin zu Identity und Access Governance. Selbst der Bundesnachrichtendienst (BND) war vor Ort – allerdings nicht als Aussteller, sondern auf der Suche nach Fachkräften. Mit dem Slogan "Wir suchen Terroristen, männlich, weiblich, divers" will der BND als moderner Arbeitgeber wahrgenommen werden.

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Der BND wolle sicherstellen, dass seine Mitarbeiter gute Informationen sammeln und vernetzt arbeiten können. Dafür braucht er IT-Fachkräfte in allen Bereichen – von IT-Service und IT-Security über Infrastruktur bis hin zu eigenen Servern, Kommunikations-Infrastrukturen und Netzwerken.

Bewerber sollten IT-Wissen mitbringen, sei es durch Berufsausbildung oder Studium. Zudem sei eine "intrinsische Motivation" gefragt, um "für Deutschland einen Job zu erfüllen, der mehr bietet als nur Geld", so ein BND-Mitarbeiter vor Ort.

Johanna Heise von Heise Medien betont die enorme Wichtigkeit von IT-Sicherheit in allen Lebensbereichen. Besonders perfide findet sie den Einsatz von KI, die mit geklonten Stimmen "Oma und Opa" täuschen.

Nils Henke von der Systemberatung GmbH rät dazu, sich der Bedrohungslage zu stellen – mit den richtigen Lösungen sei es "gar nicht so schlimm, wie es sich anfühlt".

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Ein großes Thema auf der secIT war die NIS-2-Richtlinie. Viele betroffene Unternehmen wüssten nicht genau, was NIS 2 für sie bedeutet und was sie tun müssen. "Da wir die komplette Querschnitts-IT bei uns bedienen, suchen wir alles", was im IT-Service-, IT-Security- oder im Infrastruktur-Bereich arbeitet, erklärt Thomas Snorr von A1 Digital.

Jörg Strohschän von DataCore Software warnt vor "Kopflosigkeit" und reinen "Häkchen-Lösungen", nur um NIS-2-konform zu sein. Oft werde mit dem kleinsten Nenner und „Low-Budget-Ansatz" gearbeitet. Dabei kämen selten die besten Lösungen heraus und es blieben Sicherheitslücken. Strohschän plädiert für durchdachte Sicherheitskonzepte statt eines "Konglomerats zusammengewürfelter Dinge".

Ein vollständiges Transkript der aktuellen Podcast-Episode von heise meets gibt es unter den Shownotes bei Podigee zu lesen.

(mki)