iCloud-Daten auf Fremd-Servern: Klage gegen Apple außergerichtlich beigelegt

Apples Auslagerung von Nutzerdaten etwa auf Google-Server sei Täuschung, so die Sammelklage. Eine Millionenzahlung von Apple beendet das Verfahren.

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(Bild: Apple)

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iCloud-Nutzer in den USA erhalten demnächst Geld. Apple hat sich offenbar zu einer außergerichtlichen Einigung einer Sammelklage entschieden, in der dem Konzern Vertragsbruch und Täuschung zur Last gelegt wurde. Apple werde im Rahmen des Settlements insgesamt 14,8 Millionen US-Dollar ausschütten, wie die Klägerseite jetzt mitteilte (Williams vs. Apple, Aktenzeichen 5:19-cv-04700, United States District Court Northern District of California).

Zwei iCloud-Abonnenten haben die Sammelklage gegen Apple im Jahr 2019 angestrengt. Die Auslagerung von iCloud-Daten auf Server anderer Unternehmen wie Google und Amazon sei ein Vertragsbruch und würde Kunden weder in den iCloud-Nutzungsbestimmungen noch bei Abschluss eines Abonnements klar mitgeteilt. Apple verlange einen Premiumpreis für die Speicherung der Nutzerdaten, ohne auf die mögliche Auslagerung auf Fremd-Server hinzuweisen, deren Anbieter mitunter Cloud-Speicherplatz zu niedrigeren Preisen anbieten, hieß es in der Klage.

Wer zwischen Ende 2015 und Anfang 2016 ein bezahltes iCloud-Abonnement mit einer US-Adresse besaß, soll demnächst Geld erhalten. Wie hoch die an einzelne ausgezahlte Summe ist, bleibt vorerst unklar, von den knapp 15 Millionen US-Dollar werden gewöhnlich hohe Anwalts- und Verfahrenskosten abgezogen. Das zuständige Gericht muss dem Settlement noch zustimmen.

Ein Settlement ist kein Schuldeingeständnis: Apple hat den angeblichen Vertragsbruch sowie alle anderen Vorwürfe zurückgewiesen. In der aktuellen Fassung der iCloud-Nutzungsbestimmungen ist inzwischen auch vermerkt, dass bei der Aktivierung von iCloud – sie erfolgt automatisch beim Anmelden mit der Apple-ID – die "Inhalte automatisch von Apple auf den Servern von Apple oder einem Drittanbieter gespeichert" werden.

Alle auf iCloud gespeicherten Dateien werden laut Apple in Teile zerlegt und verschlüsselt "mit AES-128 und einem SHA-256 Schlüssel, der von den Inhalten der einzelnen Teile abgeleitet wird", wie Apple erklärt. Keys und Metadaten werden im iCloud-Account des Nutzers hinterlegt, Teile der Dateien können aber auf andere Cloud-Dienstleister ausgelagert werden – "die Partner verfügen jedoch nicht über die Schlüssel", so Apple.

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(lbe)