iCloud Drive: Bug kann zu Datenverlust führen

Das Verschieben eines Ordners aus iCloud Drive kann unter bestimmten Umständen dazu führen, dass die enthaltenen Dateien von Apples Servern gelöscht werden, obwohl sie noch nicht lokal vorliegen.

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iCloud Drive

iCloud Drive gleicht Dokumente zwischen Geräten ab.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Apples Online-Speicher iCloud Drive löscht Dateien von den Servern des Konzerns sobald ein Nutzer diese lokal auf seinem Mac in ein anderes Verzeichnis verlegt. Darauf weist Mac OS X mit einem Warndialog hin und betont, dass die zu verschiebenden Dokumente sowohl von iCloud Drive als auch allen verbundenen iCloud-Geräten gelöscht werden. Gewöhnlich bleiben dem Nutzer in diesem Fall die lokal gespeicherten Versionen der Dokumente.

Führt man diese Aktion allerdings auf einem neu eingerichteten Mac durch, kann es sein dass die Dokumente nur als Verweis in dem iCloud-Drive-Ordner liegen, jedoch noch nicht heruntergeladen wurden. Werden die Dateien in diesem Zustand verschoben, sind sie anschließend verloren, betont der Entwickler Mark Jaquith. Eine vollständige lokale Kopie existiere noch nicht, zugleich lösche iCloud Drive diese aber vom Server. Ein vorausgehender Download finde nicht statt. Ältere Versionen der Dateien hält Apples Cloud-Dienst im Unterschied zu anderen Anbietern wie Dropbox nicht vor.

Der Nutzer könne zwar den Cloud-Status einzelner Dokumente durch ein zusätzliches Icon sehen und daran erkennen, dass diese noch nicht lokal vorliegen. Die auf iCloud Drive abgelegten Ordner zeigen dieses Icon jedoch nicht. Entsprechend lässt sich nicht erkennen, ob der Inhalt des Verzeichnisses bereits komplett heruntergeladen wurde, merkt Jaquith an. Apples Cloud-Implementierung sei "waghalsig und unverantwortlich".

Apple hat iCloud Drive mit OS X Yosemite prominenter auf dem Mac platziert. Der Bug betrifft offenbar alle Yosemite-Versionen bis hin zu 10.10.4. Ob er auch in der öffentlichen Beta von OS X 10.11 noch besteht, bleibt vorerst offen. Nach Angabe von Jaquith ist Apple das Problem bereits bekannt. Betroffene Nutzer können die auf diese Weise gelöschten Dokumente aus einem lokalen Backup wiederherstellen, soweit vorhanden.

[Update 16.07.2015 12:10 Uhr] Auf iCloud.com gibt es inzwischen in den Einstellungen unter Daten & Sicherheit zudem die Option, gelöschte Dokumente wiederherzustellen: Auf diese Weise lasse sich eine vor kurzem gelöschte Datei "möglicherweise" retten, schreibt Apple. 30 Tage nach dem Löschen werden die Dateien aus dieser "Recover Documents"-Auflistung wieder entfernt. (lbe)