zurück zum Artikel

iOS 11.3: iMessage in Cloud fehlt offenbar weiterhin

Leo Becker
Nachrichten auf iCloud

Nachrichten auf iCloud war ursprünglich schon für iOS 11 angekündigt.

(Bild: Apple-Keynote)

Die wichtige Funktion “Nachrichten auf iCloud”, die Apples Messaging-Dienst iMessage zuverlässiger und sicherer machen soll, scheint kein Bestandteil der finalen Fassung von iOS 11.3 zu werden.

Apple muss die Einführung von “Nachrichten auf iCloud” offenbar erneut aufschieben: Die Veröffentlichungsnotizen der finalen Fassung von iOS 11.3 [1] enthalten keinen Hinweis mehr auf die wichtige Funktion, die während der Betaphase noch Teil des kommenden System-Updates war – zu “Test und Evaluierungszwecken”, wie Apple ausführte. Dies bemerkte der Entwickler Pierre Blazquez [2], der die Release Notes aus der bereits von Apple für das neue iPad bereitgestellten Version von iOS 11.3 extrahiert hat. Die allgemeine Download-Freigabe von iOS 11.3 wird für die erste Aprilwoche erwartet.

Nachrichten auf iCloud sollte eigentlich schon mit iOS 11 im vergangenen Herbst eingeführt werden. Apple verschob die Funktion im vergangenen August aber ohne Angabe von Gründen auf ein “zukünftiges Software-Update für iOS 11” [3] – möglicherweise folgt die Freigabe also noch mit iOS 11.4.

Die Auslagerung von iMessage in iCloud soll die Nachrichten endlich in vollem Umfang zwischen den Geräten des Nutzers synchron halten und so etwa auch alle Konversationen bewahren, wenn man ein iPhone frisch aufsetzt – ohne es vom Backup wiederherzustellen. Zugleich spart der Dienst Speicherplatz, da Nachrichten Cloud-seitig statt lokal auf dem Gerät gelagert werden; iMessage-Datenbanken können im Laufe der Zeit problemlos mehrere Gigabyte an Speicherplatz belegen.

“Nachrichten auf iCloud” soll die Kommunikation des Nutzers zudem auch besser absichern [4]: Die Geräte erstellen und teilen die Keys zur verschlüsselten Synchronisation der Daten dafür untereinander und teilen diese nicht mit Apple, erklärte der Software-Chef des Konzerns im vergangenen Jahr.

Für Strafverfolgungsbehörden besteht bisher ein Schlupfloch, um die Ende-zu-Ende-verschlüsselten iMessage-Nachrichten doch einsehen zu können: Das iCloud-Backup, das iMessages sowie SMS- und MMS-Nachrichten bislang automatisch mitsichert, setzt nämlich nicht auf eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung: Die Daten liegen zwar verschlüsselt auf Apples Servern, der Konzern besitzt jedoch den Schlüssel – und gibt die Daten auf gerichtliche Anordnung auch heraus.

[Update 29.03.2018 22:30 Uhr] Apple hat iOS 11.3 inzwischen zum Download bereitgestellt [5]. Nachrichten auf iCloud ist kein Bestandteil der neuen Version. (lbe [6])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-4008621

Links in diesem Artikel:
[1] https://www.heise.de/mac-and-i/meldung/Neue-Funktionen-in-iOS-11-3-Drosselbremse-und-Patientenakte-fuer-iPhone-und-iPad-3950312.html
[2] https://twitter.com/pierre_blzqz/status/979273758363078657
[3] https://www.heise.de/mac-and-i/meldung/iOS-11-Apple-verschiebt-Einfuehrung-von-iMessage-in-iCloud-3795154.html
[4] https://www.heise.de/mac-and-i/meldung/iMessage-in-iCloud-Apple-will-Nachrichten-besser-schuetzen-3745247.html
[5] https://www.heise.de/mac-and-i/meldung/iOS-11-3-ist-da-mit-iPhone-Batteriezustand-und-Drossel-Abschaltung-4009115.html
[6] mailto:lbe@heise.de