iOS 15: Apple nimmt umstrittene Safari-Änderungen zurück

Nach lauter Kritik lässt sich die ursprünglich radikal geänderte Bedienoberfläche des Apple-Browser auf einen vertrauten Stand zurücksetzen.

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Die schwebende Adressleiste am unteren Bildschirmrand sorgte für eine Reihe von Problemen bei der Bedienung.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Die umfassende Neugestaltung des Apple-Browsers Safari ist offenbar gescheitert – schon vor der allgemeinen Veröffentlichung, die für September erwartet wird. In der jüngsten Beta von iOS 15 hat Apple mehrere Einstellungen integriert, die Safari auf den Stand von iOS 14 zurücksetzen, wie Entwickler berichten.

Das Unternehmen reagiert damit auf erhebliche und anhaltende Kritik an dem radikalen Redesign: Um mehr Platz für Webinhalte zu schaffen, hatten die Entwickler die zentrale Adressleiste und wichtige Funktionen zusammengeführt und diese als schwebende Leiste am unteren Bildschirmrand positioniert. Das führte zu Irritationen bei Nutzern, weil die URL-Eingabe nicht länger an der vertrauten oberen Position zu finden war.

Zugleich sorgte das neue Design für Probleme bei der Nutzung mancher Webseiten, weil die schwebende Leiste Inhalte verdecken konnte. Wichtige Funktionen zum Neuladen oder Teilen waren nur noch über versteckte Gesten und mehrfaches Antippen zugänglich.

Erste der zahlreichen Probleme der Safari-Neugestaltung räumte Apple bereits in zurückliegenden Betaversionen aus, sorgte dabei aber teils für neue Verärgerung: Die Adressleiste wurde vorübergehend mit Funktionen überfrachtet, sodass es zu häufigen Fehlbedienungen kam.

Mit der Beta 6 für Entwickler und der jüngsten Public Beta von iOS 15 haben Nutzer die Option, die Adressleiste wieder an den oberen Bildschirmrand zu legen. Zudem hat Apple die gewohnte Tab-Leiste zurückgebracht, die Schnellzugriff unter anderem auf Lesezeichen, Sharing-Menü und Tabs beinhaltet. Die über Web-Inhalten schwebende Adressleiste wurde eingestampft. In den Browser-Einstellungen können Nutzer nun zudem verhindern, dass Webseiten die Safari-Bedienoberfläche mit einfärben. Im Querformat räumt Apple auch auf dem iPhone die Möglichkeit ein, Adressleiste und Tab-Leiste wieder zu trennen – diese waren ursprünglich verschmolzen.

Apples Rückzieher unterstreicht auch, dass radikale Neugestaltungen der Bedienoberfläche zentraler Elemente bei einer Nutzerschaft im Milliardenbereich kaum mehr möglich sind, ohne dabei einem erheblichen Teil der Kunden vor den Kopf zu stoßen.

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(lbe)