iOS 6 fragt, ob Apps auf persönliche Daten zugreifen dürfen

Ab der kommenden iOS-Version 6 fragt das System nach, ob eine App auf die Kontakte, Kalendereinträge, Erinnerungen oder Fotos zugreifen darf. Bislang gab es eine solche Abfrage nur für die Standortinformationen.

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Von
  • Ronald Eikenberg

Ab iOS 6 holt das System zunächst die Erlaubnis des Nutzers ein, wenn eine App auf persönliche Daten zugreifen will. Dies geht aus den Release Notes der Vorabversion hervor, wie MacRumors berichtet. Demnach fragt iOS 6 den Nutzer, sobald eine App auf die Kontakte, Kalendereinträge, Erinnerungen oder Fotos zugreifen will.

Bislang gab es eine solche Abfrage nur für die Standortinformationen. Da diese auch in Fotos enthalten sind, erscheint dieser Dialog irritierenderweise auch beim Zugriff auf die Mediengalerie. In den Release Notes weist Apple die App-Entwickler darauf hin, dass sie ihre Anwendungen auf den Fall, dass der Anwender die Rechte nicht gewährt, vorbereiten müssen.

Mit den Änderungen reagiert Apple auf eine Reihe von Vorfällen im Frühjahr dieses Jahres, bei denen Apps ungeniert und ungefragt unter anderem das gesamte Adressbuch des Nutzers übers Internet übertrugen und speicherten. Der erste Fall dieser Art, der ein nennenswertes Medienecho erzeugte, war die App des sozialen Netzwerks Path. Das c't-Magazin und andere entdeckten daraufhin zahlreiche weitere Apps, die sich an den persönlichen Daten der Nutzer bedienten.

Die neu eingeführten Abfragen bedeuten für die Anwender ein höheres Maß an Kontrolle darüber, wem sie ihre Daten aushändigen – was allerdings auch zu häufigeren Rechteabfragen führt. Wenn künftig schon eine simple Kamera-App mit Mail-Funktion neben den Zugriff auf den Standort auch noch die Rechte für Kontakte und Fotos abfragt, besteht die Gefahr, dass das leichtfertige Abnicken der Dialoge früher oder später zur Routine wird. (rei)