iPadOS 16 Beta im Hands-On: Fenster in eine neue Welt

Klassische Fenster waren auf dem iPad lange Tabu. Mit Stage Manager und weiteren Neuerungen schließen M1-iPads nun zu Notebooks auf.

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iPadOS 16 mit Stage Manager

Sieht fast aus wie macOS Ventura – ist aber ein iPad.

Lesezeit: 3 Min.

Es ist ein ungewohnter Anblick: iPadOS 16 bringt erstmals Fenster aufs iPad, die sich in der Größe verändern lassen und auch überlappen können. "Stage Manager" unterstützt die Arbeit mit bis zu vier gleichzeitig offenen Fenstern, über die neue Seitenleiste bleiben zuvor benutzte Apps und Fenster im Griff. Ebenso wie Stage Manager in macOS Ventura erlaubt die Fensterverwaltung auch auf dem iPad das Anlegen von App-Gruppen mit bestimmten Fenstern, zwischen denen sich schnell wechseln lässt.

Völlig frei können iPad-Nutzer ihre Fenster nicht positionieren: Stage Manager achtet darauf, dass sich die Fenster möglichst nicht völlig überlappen. Das Verändern der Größe ist nur stufenweise in den vom Entwickler vorgegebenen Größenklassen möglich, in der kleinsten Stufe zeigen Apps ihre iPhone-Bedienoberfläche. Zudem müssen Apps bereits iPad-Multitasking unterstützen, damit sich die Fenster verkleinern lassen, das ist längst noch nicht bei allen Apps der Fall – selbst nicht bei allen Apple-Programmen. Gar nicht für das iPad angepasste iPhone-Apps laufen dafür einfach in einem eigenen Fenster und wirken nicht länger wie ein Fremdkörper.

iPadOS 16 Beta mit Stage Manager (5 Bilder)

Bis zu vier Fenster und Apps bringt Stage Manager auf den iPad-Bildschirm.

Mit den flexiblen Fenstern fühlt sich das iPad auf einen Schlag mehr wie ein Notebook mit klassischem Desktop-Betriebssystem wie macOS 13 an, dabei ist Stage Manager auch deutlich auf den iPad-Einsatz mit Tastatur und Trackpad oder Maus ausgelegt. Der Bildschirmplatz wird mit mehreren Fenstern auf den 11“-Tablets allerdings schnell knapp. Immerhin erlaubt iPadOS 16 es erstmals, die Bildschirmauflösung eine Stufe höher zu skalieren, um so mehr Inhalte anzuzeigen.

Teil von Stage Manager ist außerdem ein richtiger Support für externe Monitore, die sich damit als erweiterte Arbeitsfläche verwenden lassen – so wird die gleichzeitige Arbeit mit bis zu acht Apps respektive Fenstern möglich. In der Beta zeigte sich das als noch recht instabil, das iPad läuft schnell heiß und stürzt mitunter ab. Bis zur finalen Fassung von iPadOS 16, die voraussichtlich im September erscheint, steht Apple-Entwicklern hier noch viel Feinarbeit bevor.

Mit Fensterverwaltung, Monitor-Support, virtuellem Speicher und Bildschirmskalierung macht iPadOS 16 einen riesigen Schritt nach vorn, das Betriebssystem steht langsam auf eigenen Beinen. Leider werden die meisten iPad-Nutzer davon erstmals nichts sehen: Diese Neuerungen sind Modellen mit M1-Chip vorbehalten, sprich iPad Air 5 und iPad Pro 2021 – besonders Käufer des teuren iPad Pro 2020 fühlen sich dabei vor den Kopf gestoßen.

iPadOS 16 bringt eine Reihe weiterer Neuerungen rund um Apple-Apps und das Betriebssystem, die auch auf älteren iPads zu finden sind. Dazu gehören erweiterter und leistungsfähigere Apps und neue Funktionen für Programme wie Mail, Nachrichten, Fotos und Notizen.

  • Alle Details zu Apples neuen Betriebssystemen lesen Sie in Mac & i 4/2022, die neue Ausgabe erscheint am 4. August.

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(lbe)