iPads und Waffenscheine: Gericht weist Bestechungsvorwurf gegen Apple-Manager ab

Es sei "pure Spekulation", dass eine Spende von 200 iPads der Erlangung von Waffenscheinen für Apple-Mitarbeiter gedient habe, so der Richter.

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(Bild: Eyesonmilan/Shutterstock.com)

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Ein US-Gericht hat die Bestechungsvorwürfe gegen Apples Sicherheitschef Thomas Moyer abgewiesen. Die Anklage stütze sich in einem Kernpunkt auf "pure Spekulation", wie die Nachrichtenagentur Reuters aus der Begründung des zuständigen Richters am Superiour Court of California im County Santa Clara zitiert.

Die Staatsanwaltschaft hatte Moyer vorgeworfen, durch eine Spende an das örtliche Sheriff-Department in Gestalt von 200 iPads versucht zu haben, Waffenscheine zu erhalten, die Apple-Sicherheitsmitarbeitern das versteckte Tragen von Waffen zum Personenschutz erlauben sollten.

Apples Sicherheitschef habe zum Zeitpunkt des Meetings, bei dem die iPad-Spende vereinbart wurde, schon seit über einem Jahr Gespräche über die Waffenscheine mit dem Sheriff geführt, so der Richter Eric S. Geffon. Moyer sei zu diesem Zeitpunkt davon ausgegangen, dass die Waffenscheine bereits genehmigt und bald ausgestellt würden. Dass Moyer eine korrupte Absicht bei der iPad-Spende gehabt habe sei "pure Spekulation und werde nicht von den Beweisen gedeckt, die der Grand Jury vorgelegt wurden", schreibt der Richter. Moyer sei den Unternehmensregeln für eine solche Spende gefolgt und habe diese an das Department gerichtet und nicht einzelne Mitarbeiter der Behörde. Apple hatte nach eigener Angabe bei einer internen Untersuchung keine Unregelmäßigkeiten erkennen können.

Eine Grand Jury hatte nach Anhörung von 32 Zeugen im vergangenen November Anklage gegen Moyer erhoben sowie auch gegen den stellvertretenden leitenden Sheriff, einen weiteren Beamten der Behörde sowie einen Versicherungsagenten. Beamte des Sheriffs im kalifornischen County Santa Clara hätten den Ermessensspielraum bei der Erteilung der Waffenerlaubnis dafür genutzt, um unerlaubte Vorteile zu erschleichen – so soll es auch um teuere Logen-Karten für ein Eishockey-Match gegangen sein.

Moyer dankte dem Gericht in einer Stellungnahme gegenüber Reuters dafür, dass er nun sein Leben fortführen dürfe. Apple und seine Familie habe "unerschütterlichen Beistand" geleistet.

Moyer wurde einer größeren Öffentlichkeit durch ein internes Apple-Memo bekannt, in dem er 2018 eine härtere Gangart bei Geheimnisverrat in Aussicht stellte: "Leaker" sollten sich nicht nur auf den Verlust des Arbeitsplatzes, sondern auch eine Gefängnisstrafe und Strafzahlungen einstellen.

(lbe)