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iPhone 8: Apple kauft Ausrüstung, um Produktion zu sichern

Ben Schwan
iPhone 7

Das "iPhone 8" soll deutlich komplexer in der Herstellung sein als das hier gezeigte iPhone 7.

(Bild: dpa, Peter Kneffel)

Einem Medienbericht zufolge steckt der Konzern mehrere zehn Millionen US-Dollar in Maschinen, um sie dann an Auftragsfertiger zu verleihen. Zuvor soll ein Platinenhersteller hingeschmissen haben.

Apple hat beim iPhone 8 [1] offenbar Probleme mit seinen Auftragsfertigern. Wie die in Südkorea erscheinende Zeitung Korea Herald berichtet [2], hat das Unternehmen einen Hersteller von für die Anbindung von OLED-Bildschirmen notwendigen Platinen, sogenannten Rigid Flexible Printed Circuit Boards (RF PCBs), verloren. Der Produzent aus Taiwan hatte angeblich Probleme bei der Produktion und klagte über Apples hohe Qualitätsansprüche bei gleichzeitig geringer Profitabilität.

In Reaktion auf das Ende dieses Vertrages soll Apple nun begonnen haben, selbst Produktionsmittel zu erwerben, um die RF PCBs von Fertigern herstellen zu lassen. Angeblich wurden dafür "mehrere zehn Millionen US-Dollar" investiert. Die teuren Maschinen wurden laut Korea Herald an zwei Firmen in Südkorea verliehen. Dabei soll es sich um Interflex und Youngpoong Electronics handeln.

Apple besitzt selbst keine Fabriken mehr und hat seine komplette Fertigung an Zulieferer und Auftragsproduzenten wie Foxconn ausgelagert. Diese sitzen zumeist in China, Taiwan, Japan und Südkorea, mittlerweile aber auch in Indien [3] und Brasilien. Auch im Westen, etwa in den USA und in Deutschland [4], kauft Apple Komponenten zu.

Ursprünglich soll Apple seine RF PCBs von drei Lieferanten bestellt haben. Ob es sich bei dem weggefallenen Hersteller um den Hauptanbieter handelte, ist unklar – dass beide südkoreanische Produzenten nun Produktionsmittelunterstützung erhalten, spricht aber dafür. Quellen des Korea Herald gehen davon aus, dass beide Unternehmen die Produktion nun über einen längeren Zeitraum "dominieren" werden. Apple sucht aber auch noch einen dritten Lieferanten.

Aktuell machen Gerüchte die Runde, wonach das iPhone 8, das wohl im Herbst vorgestellt wird, verzögert ausgeliefert werden könnte – Analysten glauben an eine Verspätung um bis zu einem Monat [5]. Als Hauptgrund werden Produktionsprobleme sowie Schwierigkeiten mit der Software genannt. Das iPhone 8 soll unter anderem einen weitgehend randlosen Bildschirm auf OLED-Basis sowie neue 3D-Sensoren enthalten. (bsc [6])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-3772473

Links in diesem Artikel:
[1] https://www.heise.de/thema/iPhone-8
[2] http://www.theinvestor.co.kr/view.php?ud=20170714000483
[3] https://www.heise.de/meldung/Apple-startet-iPhone-Herstellung-in-Indien-3716088.html
[4] https://www.heise.de/meldung/Bericht-Bosch-Bewegungssensor-bald-im-iPhone-3704042.html
[5] https://www.heise.de/meldung/iPhone-8-Analysten-fuerchten-Verzoegerung-um-bis-zu-einen-Monat-3770485.html
[6] mailto:bsc@heise.de