Österreichs Signaturanbieter A-Trust sucht den Weg aus der Krise

Ein von den verbliebenen Anteilseignern gebilligter Businessplan gebilligt sieht das Erreichen des Break Even im Jahr 2010 vor. Das angebliche Interesse von Microsoft sei jedoch eine Ente.

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A-Trust, Österreichs einziger Anbieter sicherer Signaturen mit qualifiziertem Zertifikat, sucht den Weg aus der auch finanziellen Krise. Während Telekom Austria (TA) und die Österreichische Nationalbank (OeNB) ihre Anteile an der a.trust aufgeben, haben die anderen Eigentümer einen Businessplan gebilligt. Dieser sieht das Erreichen des Break Even im Jahr 2010 vor. Bis dahin werden die Eigentümer eine nicht genannte Summe in das Unternehmen investieren müssen.

Die Anteile von TA und OeNB sollen von ein bis zwei neuen Miteigentümern übernommen werden, die dafür frisches Geld in die A-Trust einbringen. Wie Geschäftsführer Josef Ferstl gegenüber heise online bestätige, hat die Due-Diligence-Überprüfung von Buchführung und Geschäftsgebaren bereits begonnen. In vier bis sechs Wochen könnte die neue Eigentümerstruktur feststehen. Das angebliche Interesse von Microsoft sei jedoch eine Ente: "Ich weiß nicht, wem das eingefallen ist." Es gäbe zwar Kooperationen mit Microsoft, aber eine Beteiligung sei nicht Gesprächsthema. Beim zweiten kolportierten Kandidaten, der Raiffeisen Informatik, ist Ferstl schon etwas vorsichtiger: "Die Raiffeisen Zentralbank ist ja bereits Miteigentümer und die Raiffeisen Informatik setzt unsere Lösungen ein." Es könnte zu engerer Zusammenarbeit in der einen oder anderen Form kommen.

Ihre bisherigen Ziele hat A-Trust deutlich verfehlt und erst ca. 56.000 Signaturen ausgegeben – aber auch der Gesamtmarkt ist mit nominell 70.000 Usern recht überschaubar. Kaum ein Österreicher sieht Vorteile im Einsatz kostenpflichtiger elektronischer Signaturen. Projekte wie der elektronische Dienstausweis für Mitarbeiter des Finanzministeriums oder ein elektronisches Urkundenarchiv der Notare sollen den Markt wachsen lassen. Außerdem hofft Ferstl angesichts zunehmender Gefährdungen durch Phishing und neue Würmer auf verstärktes Interesse der Banken, ihren Kunden den Einsatz elektronischer Signaturen beim Online-Banking schmackhaft zu machen.

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(Daniel AJ Sokolov) / (jk)