Übernahmestreit um Computer Associates geht weiter

Beim Streit um die Führung des Softwareherstellers Computer Associates treten zwei unterschiedliche Prinzipien gegeneinander an.

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Von
  • Christian Kruggel

Der Softwarehersteller Computer Associates (CA) wehrt sich weiter gegen seine Übernahme durch den Multimillionär Sam Wyly. Der Texaner hat nach Angaben der New York Times gestern in Dallas den Aktionären von CA erneut vorgeschlagen, den Vorstand des Konzerns komplett zu entlassen und durch ihn und sein eigenes Team zu ersetzen.

Zusammen mit diesem Vorschlag hat Wyly Pläne zur Restrukturierung des Softwareherstellers vorgelegt. Ein Punkt ist die leistungsbasierte Bezahlung des Managements. Der Konzernleitung hat Wyly in der Vergangenheit schon mehrfach schlechte Leistungen vorgeworfen. Der wichtigste Teil der Pläne besteht in der Aufspaltung des Konzerns in die vier Produktbereiche Speichersysteme, Sicherheitsmanagement, Netzwerkverwaltung und Wissensmanagement.

Im Gegensatz zu seien früheren Plänen will Wyly allerdings einige zentrale Funktionen wie die Kostenrechnung konzernübergreifend weiterlaufen lassen. Charles Wang, bisher Chef der CA, hatte Wyly in der Vergangenheit insbesondere für dessen Aufspaltungspläne kritisiert und behauptet, eine Teilung der Firma schade der Kundenbetreuung. Wer mehrere Produkte aus verschiedenen Bereichen des Konzerns beziehe, wollten nicht von verschiedenen Beratern betreut werden.

Nach Einschätzung der Financial Times Deutschland (FTD) geht der Kampf um die Vorherschaft in der CA mit dem jüngsten Vorschlag Wylys in seine heiße Phase und wird vor dem Hintergrund eines allgemeinen Trends zur Unterteilung großer Konzerne geführt. Wylys Absicht, CA in vier Bereiche zu zerschlagen, folgt offenbar der Strategie, eigene Gewinne dadurch zu steigern, dass der Gewinn einzelner Konzernteile und in deren Folge auch ihr Aktienwert zulegt.

Ob Wyly sich allerdings gegen Wang durchsetzen kann, bleibt fraglich. Der CA-Chef hat bereits eine wichtige Stütze für sich und seine Position gewinnen können: Der größte Einzelaktionär, der Schweizer Walter Haefner, hält 21 Prozent der Aktien von CA und steht nach Angaben der FTD zu Wangs Politik. Weitere sieben Prozent der Aktien halten Mitgleider des CA-Vorstandes. Wyly müsste also gut 70 Prozent der Anteilseigner von seinen Plänen überzeugen. (chk)