Cray auf dem Weg zum PetaFLOPS-Supercomputer

Wenn IBM nicht bald die ersten PetaFLOPS-Systeme der BlueGene/P-Familie an den Start bekommt, dürfte Cray auf der nächsten Top500-Liste der Supercomputer nach langer Zeit mal wieder den ersten Platz einnehmen.

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Von
  • Oliver Lau

Cray schickt sich an, mit einem neuen massiv parallel rechnenden Supercomputer (MPP) für die University of Tennessee (UTK) die noch ungebrochene Rechenleistungsgrenze von ein PetaFLOPS anzukratzen. In der zuletzt im November aktualisierten Top500-Liste der Supercomputer wäre das freilich Platz 1. Den hält zurzeit noch ein BlueGene von IBM mit 212.992 PowerPC440-Prozessoren, die es gemeinsam auf 478,2 TeraFLOPS bringen, also rund die Hälfte der von Cray angepeilten Gleitkommaoperationen pro Sekunde. Der bislang schnellste Cray-Rechner, ein Red-Storm-System mit 26.569 Dual-Core-Opterons schafft gerade mal gut ein Zehntel, nämlich 102,2 TeraFLOPS.

Allerdings ist in der Pressemitteilung von Cray die Rede von "peak performance" (Rpeak). Für die Praxis aussagekräftiger ist jedoch die Dauerrechengeschwindigkeit Rmax, die im Falle des Red Storm etwa zwanzig Prozent darunter liegt. Gleiches dürfte in etwa auch für den für die UTK vorgesehenen Cray XT4 gelten, der mit den neuen Quad-Core-Opterons von AMD (vermutlich vom Typ Budapest) ausgestattet ist.

Im Übrigen muss Cray sich ein bisschen sputen, denn IBM scharrt bereits seit Juni vergangenen Jahres mit den Hufen, einen noch schnelleren Supercomputer in Betrieb zu nehmen, und zwar vom Typ BlueGene/P. Systeme dieser Familie sind für Geschwindigkeiten jenseits der PetaFLOPS-Grenze konzipiert und könnten in der höchsten Ausbaustufe sogar über drei PetaFLOPS erreichen.

Die UTK will mit dem neuen Rechner, der die volle Rechenleistung Mitte 2009 erreichen soll, an der globalen Klimaerwärmung forschen, Naturkatastrophen simulieren und die Komplexität des menschlichen Gehirns besser verstehen lernen. (ola)