5G, WLAN, Stromnetz: Neue Behörde soll über Strahlungsrisiken aufklären

Das Bundesumweltministerium hat über ein "Kompetenzzentrum Elektromagnetische Felder" eingerichtet, das für "mehr Akzeptanz" sorgen soll.

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5G, WLAN, Stromnetz: Neue Behörde soll über Strahlungsrisiken aufklären

(Bild: Bundesamt für Strahlenschutz)

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Die zunehmende Digitalisierung und die Energiewende führen dazu, dass viele Bürger darüber nachdenken, ob sie ausreichend vor Strahlen geschützt sind. Sendeanlagen in der Nachbarschaft sind dabei genauso ein Thema wie die kommende Mobilfunkgeneration 5G, WLAN in den eigenen vier Wänden, das Smartphone in der Tasche oder der Um- und Ausbau der Stromnetze. Das neu gegründete "Kompetenzzentrum Elektromagnetische Felder" soll es allen Interessierten nun ermöglichen, sich darüber zu informieren.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze eröffnete am Mittwoch die Behörde, die das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) in Cottbus eingerichtet hat. Wenn es bei "entscheidenden Projekten für die Zukunftsfähigkeit Deutschlands" Bedenken gebe, müsse die Bundesregierung diese ernst nehmen und Fragen von Bürgern aufgreifen. Das BfS als wissenschaftlich unabhängige Institution fungiere dabei als "kompetente und glaubwürdige Stimme".

Das Kompetenzzentrum soll mit seiner Aufklärungs- und Forschungsarbeit "zu mehr Akzeptanz der Energiewende beitragen und eine nachhaltige Digitalisierung stärken". Auf lebensnahe Aspekte der Bevölkerung sollen "wissenschaftlich fundierte Antworten" gefunden und vermittelt werden. Um dem steigenden Informationsbedarf von Bürgern und anderen Behörden Rechnung zu tragen, würden mit dem Zentrum auch "die Schulungs- und Dialogangebote des BfS weiter ausgebaut".

Das Kompetenzzentrum präsentiert auf einer eigenen Webseite Forschungsberichte, zum Beispiel zum Thema Unfruchtbarkeit durch Mobilteletone. Generell sind dem BfS zufolge bei sachgerechter Anwendung "nach dem derzeitigen Kenntnisstand keine gesundheitsschädigenden Auswirkungen durch elektrische, magnetische und elektromagnetische Felder wissenschaftlich belegt".

Die Gründung des Kompetenzzentrums geht zurück auf ein Versprechen aus dem Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD, den Stromnetzausbau intensiver zu begleiten. Zudem hatte die Bundesregierung mit ihrer Mobilfunkstrategie im November 2019 den Anspruch verbunden, Forschung und Kommunikation im Bereich Strahlenschutz zu vertiefen. (anw)