AMD Radeon: Spielergrafikkarten mit 50 Prozent mehr Effizienz zum Jahresende
Mit der Grafikarchitektur RDNA 2 will AMD wieder ins High-End zurĂĽck. FĂĽr Rechenzentren entwickelt AMD die Compute-lastige CDNA-Architektur.
AMD will Ende 2020 seine ersten Spielergrafikkarten mit der zweiten Generation der Grafikarchitektur RDNA vorstellen, mit denen der Chiphersteller den High-End-Markt für 4K-Gaming bedienen möchte. Einen ersten Ausblick auf RDNA 2 gab AMDs Chefingenieur für GPUs David Wang auf dem Financial Analyst Day vergangene Nacht. Demnach soll RDNA 2 gegenüber RDNA 1 (u.a. Radeon RX 5700 XT) einen genauso hohen Effizienzsprung bringen wie RDNA 1 verglichen mit GCN (Radeon RX Vega 64, Radeon VII): 50 Prozent mehr Performance pro Watt nannte Wang.
Praktisch ausgedrückt: Eine Radeon RX 5700 XT bräuchte mit diesem Sprung nur noch 150 statt 225 Watt. Der Großteil dieses Plus kommt von Verbesserungen an der Grafikarchitektur. Der voraussichtliche Wechsel von TSMCs 7-Nanometer-Prozess N7 auf die verbesserte Version N7+ mit extrem-ultravioletter Belichtung (EUV) allein bringt 10 bis 15 Prozent mehr Effizienz.
AMD ĂĽber die GPU-Entwicklung mit RDNA und CDNA (7 Bilder)
(Bild: AMD)
Mehr IPC, mehr Takt
Wang versprach bei RDNA 2 sowohl eine höhere Leistung pro Takt (Instructions per Cycle, IPC) als auch steigende Taktfrequenzen. Zudem bestätigte der Ingenieur noch einmal unmissverständlich, dass die nächsten Radeon-Grafikkarten Raytracing-Rechenkerne enthalten und AMD mit Microsoft an der Direct3D-Schnittstelle DXR 1.1 zusammenarbeitet. Mittels Variable Rate Shading lässt sich künftig die Shading-Präzision anpassen, um die Bildrate zu erhöhen.
AMDs Präsentation enthielt derweil einen kleinen Teaser, wie das Referenzdesign der nächsten High-End-Radeons aussehen könnte. Den Einsatz von Axial- statt Radiallüftern bestätigte AMD-Manager Scott Herkelman über Reddit.
CDNA-Architektur fĂĽr Radeon-Instinct-Beschleuniger
Die Grafikarchitektur RDNA entwickelt AMD explizit für Spiele, die eine hohe 3D-Leistung benötigen. Die Weiterentwicklung für Rechenzentren spaltet AMD mit CDNA ab, was für Compute-DNA steht. Kommende Radeon-Instinct-Beschleunigerkarten sollen sowohl eine hohe Compute- (z.B. FP64) als auch Machine-Intelligence-Leistung (z. B. INT8) erzielen. Das erste Ergebnis könnte den Codenamen Arcturus tragen: Eine reine Compute-GPU mit über 8000 Shader-Rechenkernen ohne 3D-Engine.
Mit CDNA stellt AMD zudem den eigenen Interconnect Infinity Fabric stärker in den Fokus. Die dritte Infinity-Fabric-Generation in der übernächsten Radeon-Instinct-Generation CDNA 2 lässt bis zu acht GPUs direkt miteinander kommunizieren. Deren Speicher soll sich somit als zusammengefügter Pool adressieren lassen. Mit dem Exascale-Supercomputer El Capitan hat AMD bereits ein Prestige-Projekt, in dem ab 2023 CDNA-2-Beschleuniger zum Einsatz kommen werden.
(mma)