Adobe deaktiviert alle Nutzerkonten in Venezuela
Adobe hat angekündigt, alle Nutzerkonten in Venezuela zu deaktivieren. Der Schritt ist eine Reaktion auf eine Anordnung der US-Regierung.
Nutzer aller Adobe-Programme in Venezuela haben nur noch bis zum 28. Oktober Zeit, ihre Dateien zu sichern. Danach werden alle Konten gelöscht. Grund für den Schritt ist die Anordnung der US-Regierung unter Donald Trump, nahezu jede Transaktion zwischen Unternehmen, Organisationen und Personen aus den USA und Venezuela zu verbieten. Bereits gezahlte Gebühren für Abonnements und Dienste erstattet Adobe nicht zurück, da auch dies von der Regierung sanktioniert würde, heißt es.
Das Unternehmen, das Programme wie InDesign, Photoshop und Acrobat anbietet, hat Betroffene per Mail informiert, zudem gibt es einen FAQ-Beitrag auf der Adobe-Homepage. Der Kundendienst bei Twitter reagiert auf zahlreiche Anfragen.
Sanktionen ausgeweitet
Einige Adobe-Programme ließen sich zwar offline nutzen, die Verwaltung der kostenpflichtigen Abonnements läuft aber zumeist über die hauseigene "Creative Cloud". Auch kostenlose Dienste würden laut dem Unternehmen aus Kalifornien nicht weiter in Venezuela angeboten.
Trump hat im August die Exekutivanweisung 13884 erlassen, die quasi jeglichen Umgang mit Venezolanern und Unterstützern der Maduro-Regierung verbietet. Erst vor wenigen Tagen sprach die US-Regierung Sanktionen gegen Unternehmen aus, die Erdöl von Venezuela nach Kuba transportierten. Auch die EU hat entschieden, Sanktionen gegen Maduros Anhänger auszuweiten. Maduro kämpft seit Monaten mit dem Oppositionsführer Juan Guaido um die Macht im Land. Die USA wie auch weitere westliche Staaten haben Guaido als Staatschef anerkannt. (emw)