Amazons ARM-Serverprozessor Graviton2 greift Xeons an
Für die zweite Graviton-Generation verspricht Amazon AWS höhere Performance bei niedrigeren Kosten als EC2-Instanzen auf Intel Xeon.
Ein Jahr nach dem ersten hauseigenen ARM-Serverprozessor Graviton kündigt Amazon auf der Cloud-Veranstaltung re:Invent den deutlich leistungsfähigeren Graviton2 an. Den Neuling lässt Amazons Cloud-Sparte AWS mit 7-Nanometer-Technik fertigen und setzt auf 64-Bit-ARM-Kerne vom Typ Neoverse N1.
In bestimmten Anwendungen sollen Graviton2-befeuerte EC2-Instanzen M6g, C6g und R6g bis zu 40 Prozent mehr Rechenleistung als M5-Instanzen mit Intel Xeon 8000 liefern, und zwar zu 20 Prozent niedrigeren Preisen.
Damit wird der Amazon Graviton2 beim weltgrößten Cloud-Dienstleister zu einem wichtigen Xeon-Konkurrenten; nach eigenen Angaben verkauft Intel mehr als die Hälfte aller Xeons an die gigantischen Cloud-Dienstleister, die sogenannten Hyperscaler.
Graviton2-Instanzen bei AWS EC2
Bisher sind nur Pilot-Instanzen mit Graviton2 verfĂĽgbar. Als erstes sollen anschlieĂźend Allzweck-Instanzen vom Typ M6g (M6gd mit direkt angebundenen NVMe-SSDs) kommen, und zwar mit bis zu 64 vCPUs und 256 GByte RAM. Letzteres ist laut AWS 256-Bit-AES-verschlĂĽsselt und die Nitro-Plattform stellt auch verschlĂĽsselten Elastic Block Store (EBS) bereit.
Später will Amazon die Graviton2-Instanzen C6g/C6gd für rechenintensive Anwendungen sowie R6g/R6gd-Instanzen mit bis zu 512 GByte RAM für Software mit großem Hauptspeicherbedarf offerieren.
Als Betriebssysteme stehen Amazon Linux 2, Red Hat Enterprise Linux, Fedora, Ubuntu, SUSE Linux Enterprise Server, Debian und FreeBSD zur Wahl. FĂĽr Container gibt es Docker, Amazon Elastic Kubernetes Service, Amazon Elastic Container Service und Firecracker.
Der bisherige Graviton kommt fĂĽr EC2-A1-Instanzen mit maximal 16 Kernen und 32 GByte RAM zum Einsatz. (ciw)