Bad News: Browsergame will über Fake News aufklären

Wissenschaftler der Universität Cambridge haben ein kostenloses Browsergame entwickelt, mit dem Internet-Nutzer über die Mechanismen von Fake News aufgeklärt werden sollen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 28 Kommentare lesen
Bad News: Browsergame will über Fake News aufklären

DROG 

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Denise Bergert
Inhaltsverzeichnis

Das kostenlose Browser-Game Bad News will Internet-Nutzern spielerisch die Entstehung von Fake News erklären. Die minimalistische Software wurde von Wissenschaftlern der Universität Cambridge in Kooperation mit Journalisten aus den Niederlanden entwickelt. Bad News ist komplett textbasiert. Schritt für Schritt soll der Spieler vom einfachen Internet-Nutzer mit Hilfe von Falschmeldungen zum Herausgeber einer Fake-News-Seite mit vielen Lesern aufsteigen. Dafür muss er stets seine Follower-Zahlen und seine Glaubwürdigkeit im Auge behalten.

Das Spiel beginnt mit einem wütenden Twitter-Post – wahlweise aus den Themenbereichen Politik („Die Regierung versagt auf ganzer Linie“), Medien („Die Massenmedien sind eine einzige große Verschwörung“) oder Verschwörungstheorien („Die Erde ist ein Würfel“). Ist der erste Tweet abgesetzt, finden sich auch schon die ersten Follower ein.

Um noch mehr Leser anzulocken, gilt es nun, die eigene Glaubwürdigkeit zu steigern. Bad News schlägt vor, das doch über die Fälschung eines offiziellen Twitter-Accounts zu tun. Wahlweise kann sich der Spieler auch als Person des öffentlichen Lebens ausgeben. Für noch mehr Follower sorgt schließlich ein neuer Twitter-Account, in dem sich ein kleiner Rechtschreibfehler versteckt. Ein weiterer wütender Tweet von „Donald J. Trunp“ steigert schließlich die Glaubwürdigkeit.

Im nächsten Schritt wagt sich der Spieler wahlweise mit einer eigenen News-Seite oder einem Blog aus dem gewohnten Twitter-Umfeld. Im weiteren Spielverlauf steigt der Nutzer mit der Verbreitung von emotionalen Falschmeldungen immer weiter auf, gewinnt Follower und legt an Glaubwürdigkeit zu. Diese Form der Auseinandersetzung mit Fake News soll Internet-Nutzern auf nicht ganz ernstzunehmende Weise zeigen, wie und warum Falschmeldungen entstehen. Die Mechanismen, die sie im Spiel selbst anwenden, um mehr Follower zu bekommen, sollen ihnen in Zukunft Werkzeuge an die Hand geben, Fake News selbst zu enttarnen.

Ob Bad News ihren Blick tatsächlich für Fake News geschult hat, können Spieler anhand einer kleinen Umfrage herausfinden. Sie wird kurz nach Spielstart und dann noch einmal im späteren Verlauf von Bad News durchgeführt. Die Ergebnisse werden im Anschluss miteinander verglichen. Bad News ging bereits im vergangenen Jahr in einer niederländischen Version online. Im Februar folgte schließlich eine englische Sprachfassung. Ob und wann es auch eine deutsche Version von Bad News geben wird, ist bislang noch nicht bekannt. (axk)