Besorgte Wissenschaftler: Lyft und Uber sind nicht gut fürs Klima

Ridesharing, so wie es heutzutage betrieben wird, verursacht zu viel CO2, meinen US-Wissenschaftler. Sie haben dagegen ein paar Vorschläge.

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Besorgte Wissenschaftler: Lyft und Uber sind nicht gut fürs Klima

(Bild: UCS)

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Fahrten mit Ridesharing-Diensten wie Uber oder Lyft verursachen in den USA mehr CO2-Emissionen als die Fahrten und Gänge, die sie ersetzen. Zu dem Ergebnis kommt die Wissenschaftlervereinigung Union of Concerned Scientists (UCS). Eine durchschnittliche Fahrt mit solchen Diensten erzeuge knapp 70 Prozent mehr CO2.

Gegenüber privaten Autofahrten werde durch Ridepooling-Fahrten 47 Prozent mehr CO2 ausgestoßen, heißt es in dem UCS-Bericht . Hinzu komme, dass auch wesentlich umweltfreundlichere Fortbewegungen wie Fußgänge, Radfahrten und Fahrten im ÖPNV ersetzt würden; daher der höher kalkulierte CO2-Ausstoß.

Ridesharingfahrten haben in den vergangenen Jahren Taxifahrten in den USA verdrängt.

(Bild: UCS)

Das Problem sei bedeutend angesichts der Tatsache, dass Uber an einem Tag fast 14 Millionen Fahrten absolviere. Konkurrent Lyft beging 2018 seine milliardste Fahrt. Das wäre nicht so gravierend, wenn Ridesharing lediglich private Auto- oder Taxifahrten ersetzen würde, meinen die Wissenschaftler. Allerdings neigten die Menschen dazu, statt zu Fuß zu gehen oder mit dem Rad zu fahren Uber, Lyft und andere solche Dienste zu nutzen.

Die UCS schlägt vor, für Ridesharing bevorzugt Elektrofahrzeuge zu nutzen. Eine Fahrt mit einem E-Auto würde die Emissionen im Vergleich zu einem herkömmlichen Fahrzeug um 50 Prozent senken. Das könne durch Kaufanreize für Fahrer und eine dichte Ladeinfrastruktur begünstigt werden. Außerdem sollten Leerfahrten durch ein besseres Fahrtmanagement, also Pooling vermieden werden. Wenn sich zwei Passagiere ein Fahrzeug über die Hälfte ihrer Strecke teilen, würden 33 Prozent weniger Emissionen ausgestoßen als bei einer nicht gepoolten Ridesharing-Fahrt.

Die UCS wurde vor etwa 50 Jahren am Massachusetts Institute of Technology gegründet. Heute gehören ihr rund 250 Wissenschaftler, Analysten, Politik- und Kommunikationsexperten an. (anw)