Bill Gates: Kryptowährungen töten Menschen, Erbschaftssteuern verringern soziales Ungleichgewicht

Bill Gates hält nicht viel von Kryptowährungen: Durch ihre Anonymität würden mit ihnen vor allem illegal Drogen und Medikamente beschafft. Außerdem machen sie es Regierungen schwerer, Terrorismusfinanzierung aufzudecken.

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Bill Gates: Kryptowährungen töten Menschen, Erbschaftssteuer verringert soziales Ungleichgewicht

Bill Gates

(Bild: dpa, Etienne Llaurent/Archiv)

Lesezeit: 2 Min.

Microsoft-Gründer Bill Gates hat während einer Fragerunde auf Reddit die Anonymität von Kryptowährungen scharf kritisiert. Die Anonymität sei das Hauptmerkmal von Kryptowährungen – und keine gute Sache. Gates spielt damit auf die im Vergleich herkömmlicher Zahlungsmittel schwierige Nachverfolgung von Kryptowährungsströmen bezüglich der tatsächlichen Sender und Empfänger hin.

Eine gute Sache sei Gates zufolge vielmehr die Fähigkeit einer Regierung Geldwäsche, Steuerhinterziehung und Terrorismusfinanzierung aufzudecken. Gates zufolge werden Kryptowährungen für den Kauf von Medikamenten und Drogen verwendet – Krypto-Währungen seien damit eine Technik, die Todesfälle auf eine ziemlich direkte Art verursache. Überdies seien Spekulationen um ICOs und Krypto-Währungen sehr riskant.

Als ein Nutzer entgegnet, dass auch der US-Dollar zum Kauf von Drogen verwendet werde, entgegnet Gates: "Ja - anonymes Bargeld wird für diese Art von Dingen verwendet, aber Sie müssen physisch anwesend sein, um es zu übertragen, was Dinge wie Entführungen erschwert."

Gates beantwortete noch zahlreiche weitere Fragen der Reddit-Community, etwa nach der immer weiter auseinander klaffenden Schere zwischen Arm und Reich: "Ich denke, das Sicherheitsnetz und die Chancengleichheit müssen weiter verbessert werden. Vor 100 Jahren gab es praktisch kein Sicherheitsnetz und es wird immer stärker. Ich bin überrascht, dass viele Länder keine Erbschaftssteuern erheben, da diese Reichtum umverteilen und Dynastien vermeiden", so Gates.

Eine wichtige Rolle spiele dabei auch die immer weiter zunehmende Automatisierung: "Seit der industriellen Revolution treibt die Automatisierung die Produktivität an, unter anderem durch Traktoren und Bekleidungsherstellung. Mit Software wird sich dies weiter beschleunigen, so dass wir darüber nachdenken müssen, wie wir die Menschen für die neuen Arbeitsplätze, die entstehen werden, ausbilden. Die Gesamtautomatisierung ist eine tolle Sache – irgendwann müssen wir nicht mehr so viel arbeiten, aber wir sind immer noch mindestens eine Generation von einer großen Veränderung entfernt." (mfi)