Bundesregierung: Seenotrettungsdrohne Larus erfolgreich getestet
In Tests flog das unbemannte Luftfahrtsystem Larus maximal 88 Minuten lang auf bis zu 700 Meter Höhe.
Die Bundesregierung bewertet den Verlauf des Projekts "Lageunterstützung bei Seenoteinsätzen durch unbemannte Luftfahrtsysteme" (Larus) positiv. Das vom Bundesforschungsministerium mit 2,8 Millionen Euro geförderte Projekt habe die grundlegenden Fähigkeiten des Systems auf Demonstratorenebene nachweisen können, heißt es in einer Antwort auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag. Zur Einsatztauglichkeit im Küstenstreifen bis zu einer Entfernung von 30 km müsse aber weiter geforscht und entwickelt werden.
In dem Projekt seien zwei Testdrohnen entstanden und "in Flugexperimenten" erprobt worden. Ein weiterer "Demonstrxator" kleinerer Bauart sei für den Test der Kommunikationssysteme genutzt worden. Die Luftfahrtsysteme verblieben im Eigentum der Partner des Ende 2019 ausgelaufenen Projektes, zu denen der Lehrstuhl für Kommunikationsnetze der TU Dortmund, das Institut für Flugsystemdynamik der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (RWTH), die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) sowie die Firmen Hanseatic Aviation Solutions, IMST und OptoPrecision gehörten.
"Sollte auch ĂĽbers Mittelmeer fliegen"
Für den Probebetrieb hat das Bundesverkehrsministerium laut Antwort der Regierung eigens Lufträume geschaffen indem es zwei temporäre Flugbeschränkungsgebiete einrichtete. Die maximale Flugdauer habe 88 Minuten bei einer Flughöhe von bis zu 700 Meter betragen. Die Starrflügeldrohnen mit einer Spannweite von 3,6 Meter hätten sich "bei Windstärken bis zu sieben Beaufort sicher" fliegen lassen. Um Personen im Wasser besser aufzufinden sei eine Infrarot-basierte Laserbeleuchtung eingesetzt worden, mit der Personen und Objekte im Wasser von der Wellenbewegung optisch abgrenzbar seien. Via Multi Link seien Video-, Bild- und Telemetriedaten parallel über mehrere Funknetze übermittelt worden.
Der linke Bundestagsabgeordnete Andrej Hunko begrüßte die Experimente, da unbemannte Systeme "wichtige Beiträge im Katastrophenschutz, bei Rettungseinsätzen oder im Umweltschutz" leisten könnten. Larus sollte aber "nicht nur in der Nord- und Ostsee, sondern auch im Mittelmeer eingesetzt" werden. Dort flögen militärische Drohnen zur Migrationsabwehr, obwohl die aufgenommenen Bilder auch wichtige Beiträge für Rettungseinsätze leisten könnten. (anw)