Coronavirus: Herstellung von Impfstoff dauert mindestens 18 Monate

Mittels Gen-Veränderung hat eine US-Firma in Rekordzeit einen Impfstoff-Kandidaten gegen das Coronavirus entwickelt. Unklar ist aber dessen Wirksamkeit.

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Coronavirus: Herstellung von Impfstoff dauert mindestens 18 Monate

(Bild: CDC / Unsplash)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Veronika Szentpetery-Kessler

Mit der weltweiten Ausbreitung des Coronavirus wird auch der Druck auf Biotech- und Pharmaunternehmen immer größer, schnell einen wirksamen und sicheren Impfstoff herzustellen. In den USA ist nun die Firma Moderna Pharmaceuticals vorgeprescht. Innerhalb von nur 42 Tagen entwickelte Moderna einen Impfstoff-Kandidaten gegen das Coronavirus SARS-CoV-2, berichtet Technology Review online.

Das in Cambridge im Bundesstaat Massachusetts angesiedelte Unternehmen gehört zu den Pionieren bei einer neuen Art von genbasierten Impfstoffen. Es stellt sogenannte mRNA-Impfstoffe her. Dafür bettet es im Grunde die genetischen Anweisungen für eine Komponente eines Virus in ein Nanopartikel ein, das dann einer Person injiziert werden kann. Obwohl neue Methoden wie die von Moderna blitzschnell durchführbar sind, haben sie noch nie einen lizenzierten Impfstoff auf dem Markt hervorgebracht.

Moderna hatte bereits wenige Wochen nach dem Ausbruch einen Impfstoffkandidaten zum Testen in die Hände der US-Regierung gegeben. CEO, Stéphane Bancel, rechnet mit einem möglichen Beginn eines Phase-2-Tests, also eine frühe Runde von Wirksamkeitstests, im Sommer. Dabei muss das Mittel zeigen, dass es sicher. Eine Frist von 18 Monaten ist dafür unvermeidlich. Während ein Sicherheitstest möglicherweise nur drei Monate dauert, müsste der Impfstoff dann im Kerngebiet eines Ausbruchs Hunderten oder Tausenden von Menschen verabreicht werden, um festzustellen, ob sie geschützt werden. Das kann ein Jahr dauern, egal welche Technik eingesetzt wird.

Als Moderna Pharmaceuticals Ende Februar bekannt gab, dass es Dosen des ersten Coronavirus-Impfstoffkandidaten an die National Institutes of Health geliefert hatte, stieg der Wert ihrer Aktien um 30 Prozent und damit die Börsenbewertung des Unternehmen auf rund elf Milliarden US-Dollar an – während der restliche Markt einbrach. Der Impfstoff könnte bis Mitte dieses Monats an erste Freiwillige verabreicht werden, um in einem Phase-1-Test seine Sicherheit zu testen.

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(jle)