WTF

Der Astrophysiker, dem man Neodym-Magnete aus der Nase ziehen musste

Es gibt tolle Möglichkeiten, sich die Zeit in der Corona-Krise zu vertreiben. Magnete in der Nase gehören nicht dazu, stellte ein australischer Physiker fest.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 74 Kommentare lesen
Der Astrophysiker, dem man Neodym-Magneten aus der Nase ziehen musste

(Bild: Daniela Pelazza/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Inhaltsverzeichnis

Eigentlich wollte der australische Astrophysiker Daniel Reardon ein Hilfsmittel gegen die Verbreitung des Coronavirus erfinden – doch stattdessen musste er sich laut einem Bericht der Zeitung Guardian im Krankenhaus schließlich Magnete aus der Nase entfernen lassen.

WTF

Das Internet ist voll von heißen IT-News und abgestandenem Pr0n. Dazwischen finden sich auch immer wieder Perlen, die zu schade sind für /dev/null.

Reardon plante demnach ein Gerät, das bei der Infektionsprävention hilft und Alarm gibt, sobald man unbewusst das eigene Gesicht berührt. Gedacht war wohl eine Halskette mit einer Schaltung, die auf Magnetfelder reagiert, sowie dazugehörige Armbänder mit Magneten. Wenn die Armbänder zu nahe an die Halskette geraten wären, hätte es dann Alarm geben sollen. Die Langeweile in der Corona-Isolation habe ihn auf die Idee gebracht.

Stattdessen ergab die Bastelei das Gegenteil, erzählte Reardon der australischen Ausgabe des Guardian: Die Schaltung schloss nur, wenn kein Magnetfeld in der Nähe war – das Gerät hätte also permanent alarmiert, bis sich jemand seine Hand nahe an sein Gesicht bringt. Nach diesem Fehlschlag begann er, mit den vier starken Neodym-Magneten herumzuspielen, die nun keinen Verwendungszweck mehr hatten.

Erst habe er sie sich an den Ohrläppchen befestigt und das danach fatalerweise auch mit den Nasenlöchern probiert. Je zwei habe er in die Nasenlöcher eingeführt und zwei an der Außenseite gehabt. Als er die äußeren Magnete entfernte, zogen sich die beiden in den Nasenlöchern an und blieben dort stecken. Leider sei seine Nase so geformt, dass sich die Magnete mit einem Durchmesser von sieben Millimetern nicht mit den Fingern herausziehen ließen.

Nach 20 Minuten vergeblicher Versuche habe er sich Hilfe ergooglen wollen und sei auf die Geschichte eines Elfjährigen gestoßen, der in die gleiche Unpässlichkeit geraten war, sich aber die Magnete mit anderen Magneten aus der Nase ziehen konnte. Bei dem Versuch das nachzumachen, verlor Reardon leider den Griff über seine beiden Rettungsmagnete. Die landeten nun auch in seinem linken Nasenloch. "An diesem Punkt waren mir die Magnete ausgegangen", so Reardon zum Guardian.

Auch der Versuch der Entfernung mittels Zange scheiterte. Dafür sei aber die Zange magnetisiert worden. Sobald dann die Zange nahe an die Nase kam, habe sich die Nase schmerzhaft zur Zange bewegt und die Zange sei am Riechorgan hängengeblieben. Reardons Partnerin habe ihn dann ins Krankenhaus gebracht, in dem sie selbst arbeite, damit sich auch ihre Kollegen an seinem Missgeschick ergötzen können.

Nach lokaler Betäubung konnten die Ärzte dann drei der Magnete entfernen. Der vierte sei ihm in den Hals gerutscht, ließ sich glücklicherweise aber hochhusten. Weitere Experimente mit Magneten schloss Reardon für sich aus – er wolle nach anderen Möglichkeiten suchen, sich daheim die Zeit zu vertreiben.

Wer die Serie "Big Bang Theory" kennt, weiß bereits, dass Roboterhände an Körperteilen kein guter Zeitvertreib sind. Nach den Erfahrungen Daniel Reardons lässt sich diese Liste getrost um Magnete in Körperöffnungen erweitern. (axk)