Der Vater der Barcodes ist gestorben

George Laurer entwickelte den UPC und später die EAN. Sein Tod ist Anlass für eine Rückschau auf die Entwicklung der maschinellen Lesbarkeit von Informationen.

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Vater der Strichcodes gestorben

(Bild: Gerd Altmann)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Detlef Borchers
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Der Vater der Strichcodes, George Laurer, ist im Alter von 94 Jahren gestorben. Er nahm ein Patent aus dem Jahre 1949 und entwickelte mit seinem Team die Technik, Waren schnell von einer Scannerkasse erfassen zu lassen. Sie wurde 1974 zum ersten Mal in den USA eingesetzt, die europäische Variante startete 1977. Zu seinen 25 Patenten gehört das Selbst-Scan-System, das die Arbeit der Kassiererïnnen überflüssig machen sollte.

Strichcodes, auch Barcodes genannt, haben eine lange Geschichte. Bereits im Jahre 1949 erfanden die Studenten Norman Woodland und Bernard Silver diese einfache Identifikation durch Striche und ließen sich ihre Erfindung patentieren. Was an ihrer Umsetzung fehlte, war ein einfach zu bedienendes Lesegerät. Erst mit der Erforschung des Laserstrahls in den 60er Jahren war ein präzise arbeitender Abtastmechanismus gefunden.

Der seit 1951 bei IBM in der Abteilung für Registrierkassen arbeitende George Laurer erkannte die Möglichkeiten, als IBM das Patent von Woodland und Silver aufkaufte. Er entwickelte den Strichcode und das dahinter liegende System der Universal Product Codes (UPC).

Auch die Idee der Anbindung von Scannerkassen an ein computerisiertes Warenwirtschaftssystem stammt von ihm, wurde aber zunächst nicht umgesetzt. Die erste Kasse mit einem Laserscanner wurde am 26. Juni 1974 in einem Supermarkt der Marsh-Kette eingesetzt, das erste Produkt, bei dem der Scanner piepste, soll ein Päckchen Kaugummi für 67 Cent gewesen sein.

Was Laurer und sein Team auszeichnete, war die Gründlichkeit, mit der das Zusammenspiel von Scanner und Strichcode getestet wurde. Der Strichcode sollte auf vereisten Päckchen aus dem Gefrierfach genauso gut lesbar sein wie auf Plastik-Nudelverpackungen. Nichts war schlimmer als ein versagendes System, dass die Bedienung dazu zwingt, die zwölf oder dreizehn Nummern des UPC oder der European Article Number (EAN) einzutippen. Als nach jahrelangen Experimenten das System 1974 serienreif war, wurde es von IBM nicht patentiert, sondern gegen eine geringe Gebühr vermarktet, um möglichst schnell eine große Verbreitung zu finden.

Nach einer Demonstration des Scannereinsatzes an einer Ladenkasse war Albert Hejn von der niederländischen Lebensmittel-Handelskette AH Albert Hejn so von dem System überzeugt, dass er Lebensmittel-Handelsketten in zwölf europäischen Ländern zusammenbrachte und selbst Präsident der European Article Number Organization wurde, die das europäischen Pendant zur UPC realisierte.

Zu den Nachfolgern des Strichcodes gehört der QR-Code, der in dieser Woche seinen 25-jährigen Geburtstag feierte. Zum Geburtstag stellte Denso Wave Europa als Lizenzgeber des QR-Codes den Secure QR-Code vor, der neben den allgemeinen Informationen einen Verschlüsselungscode enthalten kann. Er soll dafür sorgen, dass nicht nur Waren, sondern auch Menschen gescannt werden können.

"Dafür wird zunächst ein Bild des Nutzers gemacht, sodass die persönlichen Gesichtsmerkmale als Daten vorliegen. Anschließend wird mit der 'Face SQRC Generation App' ein Secure QR Code erstellt. Die Authentifizierung am Zugangskontrollpunkt erfolgt dadurch, dass die Gesichtsdaten auf dem Secure QR-Code mit den Features verglichen werden, die an der Zugangskontrolle mit der dortigen Kamera aufgenommen werden," heißt es in der Pressemitteilung. (bme)