EU-Studie: Junge Europäer setzen mehrheitlich auf legales Streaming

Lieber legal als illegal: Eine Studie des EUIPO zeigt, dass junge Menschen in Europa immer stärker auf digitale Inhalte aus illegalen Quellen verzichten.

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EU-Studie: Junge Europäer setzen mehrheitlich auf legales Streaming

(Bild: metamorworks/Shutterstock.com)

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Downloads urheberrechtlich geschützten Materials aus illegalen Quellen gehen zurück. Das geht aus einer Studie des European Union Intellectual Property Office (EUIPO) hervor. In ihrem "Anzeiger für Jugend und geistiges Eigentum 2019" zeigt das Europäische Amt für geistiges Eigentum, dass rund 51 Prozent der Europäer zwischen 15 und 24 Jahren auf digitale Inhalte aus legalen Quellen zugreifen. 2016 waren es lediglich 40 Prozent gewesen.

Die Studie des EUIPO zeigt ebenfalls auf, dass die Anzahl der Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die gezielt illegale Quellen zum Download von Musik, Filmen, Serien oder Spiele benutzt, deutlich zurückgegangen ist. So gaben 21 Prozent der Befragten an, sich bewusst digitale Inhalte aus dubiosen Quellen herunterzuladen. Im Vergleich zur EUIPO-Erhebung von 2016 lag deren Anteil noch bei 25 Prozent. In Deutschland ist der Rückgang im EU-Vergleich noch deutlicher: Rund 13 Prozent gaben zu, sich gezielt urheberrechtlich geschütztes Material aus illegalen Quellen herunterzuladen, 2016 waren es noch 6 Prozent mehr gewesen. Im europäischen Vergleich ist damit der Anteil junger Menschen, die sich digitale Inhalte illegal herunterladen, in Deutschland am geringsten. Spitzenreiter sind dagegen Litauen mit 45 Prozent (+5 %), Estland mit 39 Prozent (-11 %) und Griechenland (+5 %).

Als Gründe für Downloads aus illegalen Quellen gaben die jungen Leute zu hohe Preise (56 %), fehlende legale Angebote (30 %) und die größere Auswahl (26 %) an. Es gibt allerdings auch Gründe, die die Jugendlichen und jungen Erwachsenen von illegalen Downloads abhalten: 55 Prozent von ihnen gaben dafür die günstiger gewordenen Streaming-Angebote an, 35 Prozent haben Angst vor Strafen, 39 Prozent hatten schlechte Erfahrungen mit digitalem Content aus illegalen Quellen gemacht.

Die EUIPO führt die Verhaltensänderung der 15- bis 24-Jährigen in Europa insgesamt darauf zurück, dass die Angebotsbreite legaler Dienste wie beispielsweise Streaming von Musik und Videos zugenommen habe und gleichzeitig die Preise gesunken seien. Rund 22 Prozent der Befragten gaben an, für legale Angebote zu bezahlen, wenn die Kosten für sie erschwinglich wären. In der Studie von 2016 waren es nur 13 Prozent.

Für die Studie wurden im Zeitraum vom 3. Juni bis 8. Juli 2019 in den 28 europäischen Staaten 23.507 junge Menschen zwischen 15 und 24 Jahren befragt. (olb)