ExoMars: Start des Rovers um zwei Jahre auf 2022 verschoben

Nach den Verzögerungen durch die Probleme mit dem Fallschirm kommt nun noch das Coronavirus: Der ExoMars-Rover wird in diesem Jahr nicht mehr starten.

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ExoMars: Start des Rovers um zwei Jahre auf 2022 verschoben

Künstlerische Darstellung des Rovers Rosalin Franklin

(Bild: ESA/ATG medialab)

Lesezeit: 3 Min.

Der Start des europäisch-russischen Mars-Rovers Rosalind Franklin der Mission ExoMars wurde erneut um zwei Jahre verschoben und soll nun erst 2022 erfolgen. Das teilten die beiden Weltraumagenturen ESA und Roskosmos mit und begründeten den Schritt mit Empfehlungen ihrer Generalinspekteure – aber auch mit den Einschränkungen durch die aktuelle Coronavirus-Pandemie. Noch nötige Tests aller Komponenten bräuchten mehr Zeit, erklärt die ESA. Der Rover bildet den zweiten Teil der ExoMars-Mission und sein Start sollte ursprünglich 2018 erfolgen, war aber bereits einmal verschoben worden.

Mit ExoMars wollen die beiden Weltraumagenturen selbst nach Hinweisen auf einstiges Leben auf dem Mars fahnden. 2016 waren bereits der Trace Gas Orbiter (TGO) und der Lander Schiaparelli zum Roten Planeten geschickt worden. Nach der Trennung stürzte Schiaparelli jedoch wegen eines Softwarefehlers ab und konnte keine Daten senden. Der Orbiter kreist aber im Mars-Orbit und soll für den Rover als Relais zur Erde dienen. Im Spätsommer sollte der eigentlich starten und dann im März 2021 ankommen. Weil das nun doch nicht klappt, verschiebt sich der Plan einmal mehr um zwei Jahre nach hinten, weil der Mars in der Zwischenzeit zu weit entfernt ist.

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Zur Landung soll der Rover Rosalind Franklin an einem vierteiligen Fallschirm auf die Oberfläche des Roten Planeten gleiten – zwei kleine Bremsfallschirme und zwei große Hauptfallschirme. Bei Tests im vergangenen Jahr gab es mit den beiden großen Fallschirmen aber Probleme, woraufhin eine gründliche Analyse und Design-Änderungen nötig geworden waren. Weitere Tests bei der NASA waren nun erfolgreich, versichern die beiden Weltraumagenturen. Noch im März soll es aber noch zwei finale Tests im US-Bundesstaat Oregon geben, bei denen die Fallschirme in großer Höhe geprüft werden.

"Wir haben eine schwierige, aber abgewogene Entscheidung getroffen", sagt Roskosmos-Chef Dmitri Rogosin zur Verschiebung des Starts. Das solle vor allem Zeit geben, um die Robustheit aller Systeme zu stärken, liege aber auch an der "epidemiologischen Situation in Europa, durch die unsere Experten praktisch keine Möglichkeit haben, weiterhin zu Partnerindustrien zu reisen". "Wir wollen 100 Prozent sicher sein, dass die Mission ein Erfolg ist. Wir können uns keine Fehlermarge erlauben", ergänzt Jan Wörner, der Chef der ESA.

Sowohl das Landemodul als auch der Rover sind bereits mit allen Instrumenten ausgestattet, erklärt die ESA noch. Gegenwärtig finden demnach in Cannes noch Tests statt, mit denen sichergestellt werden soll, dass das Equipment den Bedingungen des Mars gewachsen ist. Dort soll der Rover dann als erster auch im tieferen Untergrund nach Spuren von Leben suchen, und zwar in bis zu zwei Metern Tiefe. Neben dem dazu nötigen Bohrer hat der Rover auch ein Labor an Bord, in dem die Proben in ultrareiner Umgebung analysiert werden können. (mho)