Projekt LightSpeed: Facebook Messenger soll schneller werden

Facebook will in diesem Jahr seinen Messenger umfangreich umbauen – er soll schneller und sicherer werden. Ende-zu-Ende-Verschlüsselung wird bald zum Standard.

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Facebook Messenger soll schneller werden

(Bild: Facebook)

Lesezeit: 3 Min.

Der Messenger von Facebook soll sich in diesem Jahr wandeln, er soll schneller, sicherer und offener werden. Das kündigte Facebook-Produktmanagerin Asha Sharma im Vorfeld der Entwicklerkonferenz F8 an, die am heutigen Dienstag in San Jose beginnt. Der Messenger soll ein Ort der Begegnung für Freunde und Familie sein. "Das bedeutet, dass wir schauen müssen, was die Leute wirklich wollen und was sie von einem Messenger erwarten", erklärte Sharma. Leichtgewichtig soll die App sein, einfach herunterzuladen, einfach zu nutzen. Zudem soll die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung im Messenger zum Standard werden.

Die Neuerfindung des Messengers läuft bei Facebook intern unter dem Namen "LightSpeed", also Lichtgeschwindigkeit. Der Messenger soll künftig in unter 2 Sekunden starten und weniger als 30 MByte Speicherplatz belegen. (Das sind rund 70 MByte weniger als die aktuelle Version des Messengers.) Die Entwickler haben LightSpeed von Grund auf neu aufgebaut und eine komplett neue Codebasis geschaffen. Bis das Produkt auf den Markt kommt, wird es aber noch ein bisschen dauern. Die Wartezeit würde sich jedoch lohnen, meint Sharma. Im Laufe des Jahres soll der LightSpeed-Messenger verfügbar sein.

Der Messenger soll ein "soziales Wohnzimmer" sein – das hatte Facebook-Chef Mark Zuckerberg auf der F8 vor zwei Jahren erklärt. Künftig soll es einfacher sein, Inhalte von Freunden und der Familie zu finden. Das umfasst neben Nachrichten auch Stories, Bilder und Videos, welche die Nutzer via Messenger austauschen. In einem eigenen Bereich sollen die Inhalte zu finden sein, noch befindet sich diese Funktion aber noch in einem frühen Entwicklungsstadium.

Laut Facebook kommunizieren pro Monat 410 Millionen Menschen über den Videochat im Messenger miteinander. "Wir wissen, dass die Leute das wollen, weshalb wir die Videos weiter verbessern und leichter zugänglich machen werden", schreibt Asha Sharma im offiziellen Messenger-Blog. Künftig können die Nutzer etwa über den Messenger Videos in einer Art virtuellem Wohnzimmer gemeinsam schauen. Es soll möglich sein, Videos aus der Facebook-App via Messenger zu teilen und andere Nutzer einzuladen, um die Bewegtbilder zusammen in Echtzeit zu genießen. Facebook testet die Funktion derzeit und plant eine weltweite Veröffentlichung im Laufe des Jahres.

Für Windows und macOS soll zudem eine App erscheinen, damit die Nutzer die Inhalte unterbrechungsfrei auf unterschiedlichen Geräten konsumieren können. "Messenger Desktop" soll die gleichen Funktionen wie die Mobil-App bieten. Erscheinen soll die Software "noch in diesem Jahr".

Update, 30. April 2019, 19:43: Darüber hinaus können Messenger-User in Zukunft Kontakte auf WhatsApp und Instagram direkt aus der Messenger-App erreichen. (dbe)