Facebook macht Nutzern das Abmelden schmackhaft

Facebook fragt Nutzer, was man ihnen zahlen müsste, damit sie sich abmelden. Das soziale Netzwerk lässt seine Wirkung untersuchen.

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Facebook macht Nutzern das Abmelden schmackhaft

(Bild: dolphfyn/Shutterstock.com)

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"Wie viel müssten wir dir bezahlen, damit du dein Instagram-Konto für eine bis zu sechs Wochen deaktivierst?" Diese Frage stellt Facebook gerade anscheinend einigen Nutzern. Einen Screenshot davon hat eine Redakteurin der Washington Post bei Twitter geteilt. Bei der Bitte geht es um eine Untersuchung zum Einfluss sozialer Medien auf das Wahlverhalten, keine Selbstzerstörung.

Die einwilligenden Nutzer sollen Ende des Monats in die Facebook- und Instagram-Abstinenz eintreten. In dem Schreiben können sie auswählen, ob man ihnen 10, 15 oder 20 US-Dollar pro Woche zahlen müsste, damit sie ihre Konten deaktivieren. Wobei diese Abfrage zunächst nur zu Untersuchungszwecken dient, sie also noch nicht automatisch eine Art Vertrag zum Deaktivieren gegen Geld ist. Dass Facebook bereit ist, zu zahlen, bestätigt jedoch die Facebook-Sprecherin Liz Bourgeous ebenfalls bei Twitter.

Facebook hatte zuvor Wissenschaftler damit beauftragt, einen unabhängigen Bericht zu erstellen, der die Wirkung von sozialen Medien beleuchten soll – vor allem in Bezug auf Wahlkämpfe. Zwei Akademiker sind ernannt worden, um ein Team zusammenzustellen, das die Untersuchung durchführt. Die Probanden müssen explizit der Nutzung ihrer Daten zu wissenschaftlichen Zwecken zustimmen, hieß es. Im Fall einer Abstinenz kämen sicherlich auch direkte Befragungen hinzu, ohne die sich eine Einflussnahme nicht erfassen ließe.

In zwei Monaten sind in den USA Präsidentschaftswahlen. Mark Zuckerberg hat einen Beitrag veröffentlicht, in dem er davor warnt, trotz aller Bemühungen seitens Facebook, sei die Gefahr vor Manipulation nicht gebannt. Zu den neuen Maßnahmen, die sie ergreifen wollen, gehört auch, dass kurz vor der Wahl keine neuen politischen Anzeigen mehr angenommen werden. Denn sonst bliebe nicht ausreichend Zeit, um dortige Aussagen gegebenenfalls rechtzeitig zu widerlegen. Auch werden erneut die Richtlinien ausgeweitet, die zum Löschen von Beiträgen führen. Innerhalb des sozialen Netzwerks soll es verifizierte Informationen rund um die Wahl geben. Das Weiterleiten von Nachrichten an große Gruppen im Messenger ist zudem beschränkt worden, damit soll es schwieriger werden, Falschinformationen zu streuen. (emw)