Facebook will WhatsApp angeblich auf eigene Server umziehen
Offenbar will Facebook sämtliche Daten von WhatsApp in eigene Datenzentren verschieben. IBM verliert damit einen großen Cloud-Kunden.
Facebook plant offenbar, seinen Messaging-Service WhatsApp auf eigene Server umzuziehen, berichtet CNBC. Bislang liegen die Daten bei der Cloud-Plattform SoftLayer, die zu IBM gehört. Der Umzug sei im Verlaufe des Jahres geplant, verriet ein Informant. Seinen Angaben zufolge soll WhatsApp einer der fünf größten Cloud-Kunden von IBM sein. IBM erklärte allerdings, dass diese Aussage aktuell nicht zutrifft.Ein Auszug von WhatsApp wäre auch ein großer Verlust für IBM. Im Cloud-Geschäft liegt das Unternehmen hinter Amazon Web Services (AWS) und Microsoft Azure.
IBM verliert groĂźen Kunden
Als Facebook WhatsApp im Jahr 2014 übernahm, beließ das Unternehmen die Daten zunächst auf den Servern von SoftLayer. Die WhatsApp-Entwickler hatten sich 2009 für den Cloud-Dienstleister entschieden, um dort leistungsfähige Bare-Metal-Server nutzen zu können. Damals war SoftLayer noch ein eigenständiges Unternehmen, das IBM 2013 übernahm.
Bei anderen Aufkäufen habe Facebook den Umzug auf eigene Server schneller durchgeführt, erzählte ein anderer Informant. Bei der WhatsApp-Übernahme war Facebook jedoch noch mit der mehrjährigen Datenmigration von Instagram ausgelastet. Ähnlich umfangreich dürfte nun auch der WhatsApp-Umzug ausfallen – kein einfaches Unterfangen. Es sei aber unwahrscheinlich, dass WhatsApp-Nutzer von dem Umzug etwas mitbekommen, beruhigt CNBC.
Serverumzug spart Kosten
"WhatsApp war ein großer Kunde von IBM Cloud", erklärte ein IBM-Sprecher gegenüber CNBC und bestätigte damit indirekt den Fortgang von WhatsApp. IBM sei stolz auf die eigene Rolle beim Erfolg von WhatsApp. Es sei aber natürlich, dass Facebook nun Synergien im eignen Unternehmen suche. Der Umzug auf eigene Server dürfte für Facebook eine große Kostenersparnis bedeuten. Bei SoftLayer beansprucht WhatsApp mehr als 700 Hochleistungsserver, für die Facebook laut CNBC zumindest zeitweise gut 2 Millionen US-Dollar pro Monat bezahlte. (dbe)