Gegen kriminelle Verschleierungsversuche über mehrere Blockchains hinweg

Mit Wechseln zwischen verschiedenen Kryptowährungen versuchen Kriminelle, ihre Spuren zu verwischen – doch auch sie können jetzt identifiziert werden.

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Forscher durchschauen Verschleierungsversuche über mehrere Blockchains hinweg

(Bild: Ms. Tech)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Sascha Mattke

Dass Blockchain-Währungen wie Bitcoin keine echte Anonymität bieten, hat sich längst herumgesprochen. Insbesondere Kriminelle versuchen deshalb, mit Hilfe von Tauschgeschäften in andere Kryptowährungen ihre Spuren zu verwischen, wofür es bereits eine Reihe spezieller Dienste wie zum Beispiel ShapeShift gibt. Doch wie ein neuer Fachaufsatz jetzt zeigt, ist es selbst dann noch möglich, die Spur von digitalem Geld zurückzuverfolgen. Das berichtet Technology Review online in "Kriminelle verfolgen über alle Blockchains".

Mit Hilfe des Application Programming Interface (API) von ShapeShift sammelten die Forscher detaillierte Informationen über die Transaktionen der Nutzer des Dienstes über acht unterschiedliche Blockchains im Zeitraum Ende 2017 bis Ende 2018. Diese Informationen kombinierten sie mit älteren Techniken für die Identifizierung vieler "Cross Chain"-Transaktionen. Auf diese Weise konnte das Team sowohl die erste Transaktion dokumentieren, bei der das Kryptogeld vom Nutzer zu ShapeShift wechselt, als auch die zweite, also wenn ShapeShift den Betrag in anderen Münzen zum Nutzer schickt.

ShapeShift ist zwar der populärste Dienst dieser Art, doch mittlerweile gibt es mehrere Nachahmer, von denen nicht alle so weitgehende Einblicke in Transaktionen ermöglichen. Laut Sarah Meiklejohn, Associate Professor für Kryptografie und Sicherheit am University College London, ist es zwar auch ohne diese Informationen möglich, Transaktionen übergreifend nachzuverfolgen, doch es wird deutlich schwieriger.

Allerdings ist nach ihrer Darstellung nicht klar, dass das Versprechen der Anonymität – auch wenn es falsch sein könnte – überhaupt den einzigen oder wichtigsten Grund für die Nutzung von Diensten wie ShapeShift darstellt. So kam ihr Team zu dem Schluss, dass einige der beobachteten Verhaltensweisen Händler erkennen lassen, die zwischen verschiedenen Währungen hin und her wechseln, um von Preisbewegungen zu profitieren.

Mehr dazu bei Technology Review online:

(sma)