GFZ-1: Der Minisatellit "Potsdam-Sputnik" startete vor 25 Jahren

Der Minisatellit GFZ-1 vom Geoforschungszentrum Potsdam startete vor 25 Jahren und zählt mit zu den erfolgreichsten Missionen unbemannter Raumfahrt.

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GFZ-1: Der Minisatellit "Potsdam-Sputnik" startete vor 25 Jahren

(Bild: sdecoret / Shutterstock.com)

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Von
  • dpa

Das Geoforschungszentrum Potsdam (GFZ) feiert an diesem Wochenende den Start eines "Space Trabi" genannten Minisatelliten vor 25 Jahren. "GFZ-1" war am 19. April 1995 aus einer Luftschleuse der russischen Raumstation "Mir" geworfen worden, wie das GFZ zum Jubiläum mitteilte. Für die Potsdamer Wissenschaftler des Helmholtz-Instituts begann mit diesem Tag die Satelliten-gestützte Forschung.

"GFZ-1" war vom Moskauer Institut für Weltraumgerätebau konstruiert worden. Von Medien bekam er Kosenamen wie "Potsdam-Sputnik" und "Space Trabi". Aufgabe des fußballgroßen Satelliten aus Bronze war es, das Gravitationsfeld der Erde zu vermessen. Er war mit 60 Retroreflektoren ausgerüstet und hatte keinen eigenen Antrieb. Er half zudem bei der Erprobung der Laser-Messstation auf dem Telegrafenberg im Südwesten Potsdams, mit der die Entfernung von Satelliten zur Erde zentimetergenau bestimmt werden kann.

Forschungssatellit GFZ-1

(Bild: GFZ )

Am 23. Juni 1999 verglühte der "Space Trabi" in der oberen Atmosphäre. Fast 24.000 Mal hatte er die Erde bis dahin nach seinem ungewöhnlichen Start in die Umlaufbahn umkreist. Mit unter einer Million D-Mark zählt die Mission, gemessen an den Kosten, zu den erfolgreichsten der unbemannten Raumfahrt.

"GFZ-1" blieb nicht die einzige Satelliten-Mission des GFZ. Nachdem zwei Grace-Satelliten über 15 Jahre die Erde umkreisten, starteten 2018 die beiden Satelliten "Grace-FO" – ein gemeinsames Projekt mit der US-Weltraumbehörde NASA – ins All. Sie liefern seitdem kontinuierlich Daten zu Veränderungen des Schwerefeldes. Rund 4.000 bis 5.000 Nutzer – unter anderem aus der Landwirtschaft oder von Umweltbehörden – greifen monatlich darauf zu.

Mit den Beobachtungen seien auch Rückschlüsse zum Klimawandel möglich. So konnte unter anderem die Trockenheit in Deutschland 2018 und 2019 erfasst werden. Außerdem sei sichtbar, dass sich der Verlust der Eismassen auf Grönland fortsetze, hieß es vom Forschungszentrum. (bme)