Gehackter Twitter-Account: Kuwaits Regierung dementiert Tweet zu US-Truppenabzug
Der Twitter-Kanal der staatlichen Nachrichtenagentur Kuwaits soll gehackt worden sein. In einem Tweet hieß es, die USA ziehen ihre Truppen ab.
Die staatliche Nachrichtenagentur Kuwaits, Kuna, hatte in einem Tweet den Abzug der US-Truppen angekündigt. Nun hat die Regierung des Golfstaats erklärt, Hacker hätten diese Botschaft über das Twitter-Konto verbreitet. Kuna bestätigt den Angriff ebenfalls. Die Meldung sei zudem nicht über andere Kanäle verbreitet worden.
In dem Tweet hieß es laut der Nachrichtenagentur Reuters, der Kommandant der US-Truppen in Kuwait habe die Regierung in einem Brief über einen Abzug binnen drei Tagen in Kenntnis gesetzt. Der Post war in Arabisch und Englisch verfasst. Er soll nur wenige Minuten online gewesen sein. Die kuwaitische Regierung kündigt Ermittlungen an. Bisher ist aber völlig unklar, wer für die Übernahme des Twitter-Kontos verantwortlich ist. Die US-Streitkräfte sollen bis 2022 in Kuwait stationiert bleiben.
Angriffe nach der Tötung Soleimani
Bereits am Montag hatte es Verwirrungen wegen des Briefes eines US-Generals gegeben, der von einem Rückzug der Streitkräfte aus dem Irak handelte. Der US-Generalstabschef, Mark Milley, erklärte, es sei ein Versehen gewesen, dass der Brief verschickt wurde – er soll nicht unterschrieben und schlecht formuliert gewesen sein. Auch US-Verteidigungsminister Mark Esper sagte, dass es keinen Truppenabzug geben werde. Das irakische Parlament hatte sich allerdings für einen Abzug aller ausländischen Truppen ausgesprochen, nachdem bei einem Drohnenangriff der USA auf Bagdad der iranische General Kassem Soleimani getötet wurde.
Nach Bekanntwerden der Tötung griffen Hacker die US-Behörde zur Veröffentlichung von Regierungsdokumenten an. Am vergangenen Wochenende sollen dort proiranische und antiamerikanische Botschaften online gegangen sein; etwa das Bild einer Faust mit dem Symbol der proiranischen Revolutionsgarden, die US-Präsident Donald Trump blutig schlägt. Laut Medienberichten habe die US-Regierung keine Hinweise, dass staatliche Akteure dahinter steckten. (emw)