Ikea entwickelt vertikalen Garten für den urbanen Einsatz
Viel Grün auf wenig Raum: In Ikeas Innovations- und Designlabor Space10 in Kopenhagen wurde mit „The Growroom“ ein neues Konzept für urbanes Gärtnern entwickelt.
- Kathrin Grannemann
Wie können Städte auch in Zukunft für nachhaltiges Leben und ein angenehmeres Wohnklima sorgen? Das Open-Source-Projekt "The Growroom" macht es jedem möglich, einen kompakten Garten zur Selbstversorgung zu bauen – der sich bei bei Bedarf auf einem Hausdach oder Balkon aufstellen lässt.
Der Clou des Pflanzengebäudes: Im Innern kann der Besitzer es sich gemütlich machen und den Platz zum Beispiel zum Arbeiten nutzen. Mit 2,8 × 2,5 Metern ist der sphärische Garten zwar nicht klein, bietet aber ausreichend Raum für eigene Gestaltung. Alle Ebenen sind so aufgebaut, dass die Pflanzen ausreichend Licht bekommen.
Als Material kommen Sperrholz und Schrauben zum Einsatz, dank frei verfügbarer Bau- und Schnittpläne kann der Growroom selbst gebaut werden – vorausgesetzt, man hat Zugang zu einem Lasercutter oder einer CNC-Fräse.
Nachhaltigkeit als Grundgedanke
Das Projekt folgt auch dem Nachhaltigkeitsgedanken, denn der Growroom wird nie im IKEA zu kaufen sein. "Es ergibt wenig Sinn, lokale Nahrungsmittelproduktion voranzubringen und ihn [den Bausatz] über Ozeane und Kontinente hinweg zu verschiffen. Deshalb veröffentlichen wir den Growroom als Open-Source-Design und möchten die Leute dazu ermutigen, ihn selbst zu bauen", so die Macher.
Der Growroom wurde von Ikeas Entwicklungslabor Space10 und den Architekten Mads-Ulrik Husum und Sine Lindholm entwickelt und unter Creative Commons 4.0-BY-Lizenz veröffentlicht. Wer sich das Bauwerk einmal in Echt anschauen will: Auf der Maker Faire Wien vom 20. bis 21. Mai baut die Happylab Community den Growroom nach. 2018 soll mit Delaktig auch eine modulare Möbelreihe zum Selbstgestalten in die Möbelhäuser kommen. (kgr)