Instapaper wird wieder eigenständig
Das Instapaper-Team hat seinen Später-lesen-Dienst von Pinterest zurückgekauft. Europäische Nutzer bleiben derweil wegen der DSGVO ausgesperrt.
Der beliebte Später-lesen-Dienst Instapaper verlässt Pinterest und wird wieder unabhängig: Das Entwickler-Team hat den Dienst zurückgekauft. "Wir möchten betonen, dass sich für Instapaper nicht viel ändert", schreibt das Team. Der Dienst werde weiterhin von den selben Leuten weiterentwickelt, die schon in den vergangenen fünf Jahren an Instapaper gearbeitet haben. Das Team bedankte sich bei Pinterest für die gute Zusammenarbeit. In dieser zweijährigen Phase haben die Entwickler eine Firefox-Erweiterung gebaut und den Dienst für Mobilgeräte optimiert. Der Besitzerwechsel soll nach einer Wartezeit in 21 Tagen vollzogen werden.
DSGVO-Fail
Für europäische Nutzer ist Instapaper seit einer Weile offiziell nicht zu erreichen: Wegen der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) sperrte der Dienst fast alle Europäer kurzerhand aus. Instapaper und Pinterest hatten es offenbar verschlafen, den Dienst DSGVO-konform zu machen. In der zweijährigen Übergangsfrist wäre durchaus genügend Zeit gewesen, den neuen Erfordernissen nachzukommen. Der Dienst soll aber "so schnell wie möglich" und "in naher Zukunft" wieder verfügbar sein, bekräftigte Instapaper abermals via Twitter.
Seinen Anfang nahm Instapaper 2008 als "kleines Nebenprojekt" von Marco Arment, dem Mitgründer von Tumblr. Er verkaufte sein Projekt 2013 zunächst an Betaworks, eine Firma, die auch schon den Social-Bookmarks-Dienst Digg übernommen hatte. Im Sommer 2016 übernahm dann Pinterest das Team und die Technik hinter Instapaper. Der Bilder-Sammler wollte das erworbene Know-how verwenden, um "das Entdecken und Speichern von Artikeln über Pinterest zu vereinfachen". Wirklich geklappt hat das offenbar nicht, immerhin blieb Instapaper als eigener Dienst bestehen. Pinterest ist heute dank virtueller Pinnwände eine der beliebtesten Bilder-Plattformen im Internet. (dbe)