Intel Capital pumpt 500 Millionen US-Dollar nach China

Die Beteiligungsgesellschaft des US-amerikanischen Prozessorherstellers will ihre Förderung der chinesischen IT-Branche deutlich ausbauen.

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Intel Capital, der Investmentarm des US-amerikanischen Prozessorherstellers, hat die erste, im Jahr 2005 gestartete Wagnisfinanzierungsrunde für chinesische IT-Unternehmen abgeschlossen. Nun habe Intel Capital weitere 500 Millionen US-Dollar bereitgestellt, mit denen Vorhaben in den Bereichen Breitband-Funk, Medien, Telekommunikation und "saubere Technik" unterstützt werden sollen, heißt es in einer Mitteilung.

Die 1991 gegründete Beteiligungsgesellschaft investiert nach eigenen Angaben in Aktien und in strategische Akquisitionen, "um das Wachstum von Technologien voranzutreiben und so den privaten und beruflichen Alltag zu verbessern". In China ist die Gesellschaft demnach seit zehn Jahren aktiv und hat in dieser Zeit in 70 Unternehmen in Hongkong und in der Volksrepublik investiert. Vor drei Jahren stellte sie im Intel Capital China Technology Fund 200 Millionen US-Dollar bereit, um damit die IT-Innovation vor Ort und das anhaltende Wachstum der chinesischen IT-Branche sowie die Verbreitung des Internets zu fördern.

Unter den Unternehmen, die mit der nun bereitgestellten halben Milliarde US-Dollar gefördert werden, ist Holdfast Online Technology, das eine Plattform für LAN-basierte Konsolenspiele entwickelt. Ein weiteres ist Newauto Video Technology, das Videoausrüstungen, Netzwerktechnik und Systemintegration für TV-Sender herstellt. Mit Technik des Unternehmens lassen sich auch Live-Übertragungen wie zum Beispiel von Sportereignissen bearbeiten. Newauto ist laut Mitteilung einer der Dienstleister der Olympischen Spiele, die im August in Beijing beginnen sollen.

Angesichts der Kritik, die anlässlich des derzeit stattfindenen olympischen Fackellaufs in London und zuletzt in Paris an der Menschenrechtssituation in China deutlich wurde, geraten auch Unternehmen unter Rechtfertigungsdruck, die sich im Reich der Mitte als Investoren oder als Sponsoren der Olympischen Spiele engagieren. Die Financial Times Deutschland zitiert einen chinesischen Unternehmensberater, laut dem ein Rückzug der Olympia-Sponsoren aber trotz der Vorfälle in Tibet kein Thema sei. Der Imageverlust im Westen sei für diese Unternehmen zweitrangig angesichts eines Marktes mit 1,3 Milliarden Verbrauchern.

Intel geht auf die Olympischen Spiele nur in einem Nebensatz seiner Mitteilung ein. Diese zusammen mit dem 30-jährigen Jubiliäum der Wirtschaftsreformen und der Öffnung für den Markt machten das Jahr 2008 für China zu einem sehr bedeutenden, wird darin der für Intel China zuständige Vizepräsident Ian Yang zitiert. Sein Unternehmen werde weiterhin in Stadt und Land die Entwicklung der chinesischen IT-Industrie fördern. (anw)