IoT-Netz: The Things Network verbindet private LoRaWAN-Netzwerke

The Things Industries, der Betreiber des IoT-Netzes The Things Networks, will das Routing zwischen privaten LoRaWAN-Netzen vereinfachen.

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IoT-Netz: The Things Network verbindet private LoRaWAN-Netzwerke

The Things Industries CEO Wienke Giezeman (r.) und CTO Johan Stokking bei der Eröffnungskeynote der The Things Conference 2020.

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jan Mahn

The Things Industries will die Grundidee des Internets auch auf IoT-Netze übertragen: Die Betreiber des Community-LoRaWAN-Netzwerks "The Things Network" wollen das Routing zwischen privaten Netzen vereinfachen. Die Pläne stellte das Unternehmen auf der "The Things Conference 2020" vor.

Bisher mussten sich Betreiber von Sensoren auf Basis von LoRaWAN entscheiden: Entweder nutzten sie das community-basierte öffentliche Netzwerk "The Things Network (TTN)", das ähnlich wie Freifunk darauf basiert, dass Unternehmen oder Privatpersonen Gateways aufstellen und mit dem Internet verbinden. Die Server von TTN übernehmen das Routing der empfangenen Nachrichten und stellen sie dem Inhaber des Sensors zu. Erst dort werden die Nachrichten entschlüsselt.

Viele Unternehmen und Städte entschieden sich, für ihre Anwendungen eine eigene LoRaWAN-Infrastruktur zu betreiben, die vom öffentlichen TTN getrennt ist – The Things Industries stellt dafür Open-Source-Software zur Verfügung.

Die angekündigte Lösung soll eine Brücke zwischen den beiden Welten schlagen – mit der Idee eines Packet Brokers. Private Netzwerke können mit dem Packet Broker, der von TTN betrieben wird, verbunden werden und senden alle empfangenen Nachrichten an diesen – allerdings mit einer zusätzlichen Verschlüsselung. Um an den Schlüssel zu gelangen, muss man mit dem Netzbetreiber verhandeln und von diesem einen Schlüssel erhalten. Die Idee von TTN sieht vor, dass rund um das Routing der IoT-Nachrichten ein Geschäftsmodell entsteht. Die Verhandlungen können die Unternehmen untereinander führen oder einen Marketplace nutzen, den TTN bereitstellt.

Unternehmenskunden, die bereits Anwendungen bei AWS, in der Google Cloud oder bei Microsofts Azure betreiben, können die Nachrichten aus TTN in Zukunft direkt bei ihrem Cloud-Provider empfangen und weiterverarbeiten. Auch die Geräte- und Schlüsselverwaltung können in die Cloud-Console verlegt werden.

The Things Conference findet bis zum 30.1. in Amsterdam statt. Über 1500 Besucher informieren sich während der Veranstaltung in Workshops und an Messeständen über die Produkte rund um LoRaWAN. (jam)