Kodak bringt Laserprojektor ins digitale Kino
Kodak hat einen Laser-Projektor für die Anwendung im Kinosaal entwickelt. Durch den Einsatz von Lasern statt sonst gebräuchlicher Xenon-Lampen erreicht der Projektor eine höhere Helligkeit und soll kostengünstiger eingesetzt werden können.
Kino-Pionier Kodak stellt zur Stunde in Rochester (US-Bundesstaat New York) den ersten Prototyp eines Laser-Digital-Kinoprojektors vor. In rund fĂĽnf Jahren Entwicklungszeit ist es Kodak dabei gelungen, die Probleme mit der Fleckenbildung bei Laserlicht in den Griff zu bekommen und die Technik zum ersten Mal fĂĽr die Kinoprojektion nutzbar zu machen. Der Kodak-Laserprojektor ist sowohl fĂĽr 2D- als auch 3D-VorfĂĽhrungen geeignet und entspricht dem DCI-Digitalkinostandard.
Das gezeigte Vorseriengerät projiziert mit 2K-Auflösung (2048 × 1080 Bildpunkte) und arbeitet mit einer Helligkeit von 11.000 Lumen sowie einem Kontrastumfang von 10.000 : 1. Die zugrundeliegende Technik erlaubt nach Herstellerangaben auch einen Kontrastumfang von 20.000 : 1, die Helligkeit könne bis auf 40.000 Lumen erhöht werden. Durch den hohen Lichtstrom ist die Kodak-Technik besonders geeignet für die 3D-Projektion – prinzipbedingt benötigt man hier mehr als doppelt so viel Licht wie bei normaler Projektion. Laut Kodak bietet die Kombination einer Laserlichtquelle mit einem DLP-Spiegelsystem zudem einen immens großen Farbraum, der weit über den DCI-Spezifikationen liegt.
Bei der Entwicklung hat Kodak Wert darauf gelegt, dass die gesamte Projektoreinheit nicht größer wird als ein bisheriger Digital Cinema Projektor mit Xenonlicht. Damit seien beim Umstieg auf Lasertechnik keine Umbauten nötig, wie sie beim Übergang von Analogprojektion zu Digital-Cinema-Systemen häufig erforderlich sind. Der im Vergleich zu Xenonlampen geringere Energieverbrauch der Laserquellen soll laut Kodak für die Kinobetreiber eine beträchtliche Energieersparnis mit sich bringen.
Kodak-Laserprojektor (3 Bilder)
Kodak-Prototyp eines Laserprojektors fĂĽr das digitale Kino
Die Laserlichtquellen haben sich nach Herstellerangaben in ersten Tests zudem langlebiger als ein Xenonkolben erwiesen und zeigten keinen Einbruch der Lichtleistung, wie er bei Xenonlicht schon nach kurzer Betriebszeit üblich ist. Insgesamt sollen die Lasereinheiten die häufig von Kinobetreibern beklagten hohen Betriebskosten eines Digital Cinema Projektors stark reduzieren.
Ein weiterer Bestandteil der Entwicklungsarbeit war die Erstellung einer Sicherheitsanalyse für den Einsatz von Laserlicht in der Kinoprojektion. Diese Analyse wurde der amerikanischen Aufsichtsbehörde FDA vorgelegt und wird derzeit geprüft. Kodak rechnet mit einer möglichen Markteinführung der Systeme in 12 bis 18 Monaten, zu Preisen macht der Hersteller noch keine Angaben. (jkj)