NASA-Aufnahme zeigt Dutzende supermassive Schwarze Löcher

Das NASA-Röntgenteleskop Chandra hat eine bislang unerreicht hohe Konzentration supermassiver Schwarzer Löcher aus der Frühzeit unseres Universums abgelichtet. Es soll erklären helfen, wie sich die äußerst massereichen Objekte so schnell bilden konnten.

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NASA-Aufnahme zeigt Dutzende supermassive Schwarze Löcher

(Bild: NASA/CXC/Penn State/B.Luo et al.)

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Wissenschaftler haben mit dem NASA-Röntgenteleskop Chandra die bislang größte Ansammlung von supermassiven Schwarzen Löchern auf einem Bild festgehalten. Es zeigt zahlreiche Schwarzer Löcher, von denen etwa 70 Prozent supermassiv sind, also zwischen 100.000 bis zehn Milliarden Mal soviel Masse wie unsere Sonne in sich vereinen. Sichtbar ist dabei kosmisches Gas, das in die eigentlich unsichtbaren Himmelskörper gezogen und dabei stark erhitzt wird. Das erzeugt Röntgenstrahlen, die von Chandra aufgefangen wurden. Nötig waren dafür elfeinhalb Wochen Beobachtungszeit.

Die abgebildete Himmelsregion im Sternbild Fornax haben die Forscher Chandra Deep Field-South getauft, angelehnt an die berühmten Deep-Field-Bilder des Weltraumteleskops Hubble, die viele besonders weit entfernte – also alte – Galaxien zeigen. Die erkennbaren supermassiven Schwarzen Löcher sind demnach zwischen 9 und 11 Milliarden Lichtjahren entfernt, bestanden also bereits vergleichsweise kurz nach der Entstehung des Universums vor 13,8 Milliarden Jahren. Damit könne man nun erforschen, wie sich die supermassiven Schwarzen Löcher in der Anfangszeit des Universums entwickelten. Das könnte auch erklären helfen, wie sich diese äußerst massereichen Himmelskörper derart schnell bilden konnten.

Die Wissenschaftler haben demnach bereits Hinweise darauf gefunden, dass Schwarze Löcher anfangs eher in Sprüngen anwuchsen und nicht durch vergleichsweise langsame, kontinuierliche Sammlung von Materie. Ihre Anfänge lagen demnach auch eher in vergleichsweise schweren Schwarzen Löchern (10.000 bis 100.000 Sonnenmassen) und nicht in leichten (100 Sonnenmassen). Zur Klärung solcher Fragen sei aber weitere Forschung nicht nur mit Chandra sondern auch dem James-Webb-Weltraumteleskop nötig, das noch weiter zurück in die Vergangenheit unseres Universums blicken soll. (mho)