Nokia investiert in Lichtfeld-Kameratechnik
Nokia investiert etliche Millionen US-Dollar in Pelican Imaging. Das amerikanische Startup hat eine Art Lichtfeldkamera nebst Bearbeitungs-Software für Smartphones entwickelt.
Der Investment-Arm Nokia Growth Partners des finnischen Handyspezialist Nokia hat den Großteil der dritten Investitionsrunde des US-amerikanischen Startup Pelican Imaging übernommen. Die Firma aus dem kalifornischen Mountain View entwickelt sogenannte Lichtfeld-Kameras für Smartphones.
Diese bestehen aus einem Feld von Mikrolinsen, dank derer man beim Auslösen nicht erst scharf stellen muss – und damit auch nervige Verzögerungen bei der Aufnahme vermeidet. Das Kamera-Array hält das Licht und die Farbe des fotografierten Objekts fest und auch, aus welcher Richtung die Lichtstrahlen eintreffen. Hierdurch lässt sich nachträglich bestimmen, wo der Fokus des Bildes liegen soll. Das Prinzip solcher Lichtfeldkameras ist lange bekannt, doch erst mit der heute verfügbaren Rechenleistung lässt es sich in handliche Kameramodule integrieren. Hier hatte die Firma Lytro vergangenes Jahr mit einer Lichtfeldkamera (Video) für einiges Aufsehen gesorgt.
Laut Pelican Imaging ist das Sensor-Array-Modul nur halb so dick wie herkömmliche Kameramodule für Smartphones. Das Startup hatte seine Technik kürzlich am Rande des Mobile World Congress in Barcelona präsentiert und auch ein Video mit den Auswahl- und Bearbeitungsmöglichkeiten veröffentlicht.
Pelican Imaging entwickelt auch die Software, mit der sich die geschossenen Bilder auswerten und bearbeiten lassen. So soll es auch möglich sein, mehrere Fotos zu einem zusammenzubauen. Die Kombination aus Hardware und Software mache die Firma für Nokia so interessant, erläuterte Bo Ilsoe von Nokia Growth Partners in einer Pressemitteilung.
Für Nokia ist die Investition in das Startup eine Möglichkeit, die Kamerafunktionen seiner Smartphones weiter auszubauen. Durch das 808 Pureview hatte der finnische Handy-Spezialist bereits mit einem Smartphone mit 41-Megapixel-Kamera auf sich aufmerksam gemacht. Bislang fehlt allerdings ein adäquater Nachfolger. Wie Pelican Imaging auf seiner Webseite berichtet, handelt es sich bei der Investitionsrunde um eine Finanzspritze von insgesamt 20 Millionen US-Dollar, die Nokia, der Mobilprozessorspezialist Qualcomm und die bisherigen Investoren unter sich aufteilen. Nokia schultert hier offenbar den größten Teil von etwa 15 Millionen Dollar. (uk)