ORF stellt Betacrypt-Verschlüsselung ein

Das Sendesignal des österreichischen Rundfunks kann nur noch mit CryptoWorks-Karten entschlüsselt werden.

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Der Österreichische Rundfunk (ORF) stellt die Betacrypt-Verschlüsselung seiner digitalen Satellitensignale ein. Das Signal kann fortan nur noch mit CryptoWorks-Karten entschlüsselt werden. Laut dem Sender ist seit der Kirch-Insolvenz im Jahr 2002 die Wartung der Betacrypt-Systeme nicht mehr möglich, weshalb sie nicht länger in Betrieb gehalten werden könnten. Betacrypt-Karten werden seit Jahren nicht mehr produziert, die Lizenz des ORF für das Verschlüsselungsverfahren läuft 2008 aus.

Österreich ist das Land mit der stärksten Verbreitung von Satelliten-TV Europas. Nach ORF-Angaben waren per 31. August 2007 1.542.000 Sat-Karten für ORF Digital im Umlauf, 155.000 davon arbeiteten noch nach dem Betacrypt-Verfahren. Sie sollen allesamt bis Mai 2008 schrittweise deaktiviert werden. Die ORF-Sendertechniktochter ORS schätzt, dass noch 40.000 bis 50.000 Betacrypt-Karten tatsächlich genutzt werden.

Die betroffenen Seher müssen eine neue Decoderbox kaufen. Liegt dieser bereits eine CryptoWorks-Karte bei, muss man sie vom ORF freischalten lassen, was einmalig 18 Euro kostet. Liegt eine solche Karte nicht bei, kann sie beim ORF bestellt werden, wofür dann 45 Euro fällig werden. Die Inhaber registrierter ORF-Betacrypt-Karten wurden laut der ORF-Sendertechniktochter ORS seit 2004 jährlich auf die bevorstehende Einstellung des von ihnen genutzten Dienstes hingewiesen. (Daniel AJ Sokolov) / (anw)