Panasonic Toughbook FZ-T1: Robustes Android-Smartphone mit Wechselakku

Panasonic hat ein frisches Android-Smartphone vorgestellt. Das Toughbook FZ-T1 kostet fast 1300 Euro und kommt mit Wechselakku und integriertem Barcode-Scanner.

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Panasonic Toughbook FZ-T1: Robustes Android-Smartphones mit Wechselakku

Unscheinbares Äußeres, trotzdem hart im Nehmen: Dem kleinen Toughbook sieht man die Robustheit weit weniger an als seinen großen Brüdern.

(Bild: Panasonic)

Lesezeit: 4 Min.
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In einem anderen Leben wäre das Panasonic Toughbook FZ-T1 ein ziemlich stabiles und trotzdem schlankes Outdoor-Smartphone. Es ist IP68-zertifiziert, übersteht Stürze aus 1,5 Metern und ist mit 13 Millimetern nicht besonders dick. Doch das Smartphone will trotz vollwertigem Android 8.1 eigentlich gar keines sein. Mit seinem Barcode-Scanner soll es viel mehr bei Paketdiensten, in der Lagerverwaltung oder auch im Restaurant als Handheld zu hause sein.

Die Rückseite offenbart den Wechselakku und die Ausbuchtung für den Barcode-Leser. Hinter der Klappe sitzt der Zubehöranschluss.

(Bild: asp)

Für den harten Alltag ist das Gerät rundum vor eindringenden Staub und Wasser geschützt, es übersteht sowohl Spritzwasser als auch das Untertauchen in 1,5 Meter tiefem Wasser für 30 Minuten. Auch Stürze aus 1,5 Meter Höhe überlebt es laut Panasonic. Dennoch ist es deutlich schlanker geworden als der große Bruder Toughpad FZ-N1, zudem konnte auf einige Klappen verzichtet werden, der Headset-Anschluss ist auch so wasserfest.

Für das 5-Zoll-Display wird spezielles Schutzglas verwendet, zudem ist es flexibel gelagert. Kleine Füße auf der Rückseite des Smartphones sollen mehr Spielraum schaffen, damit sich das Gehäuse ausreichend durchbiegen kann, wenn das Gerät auf hartem Boden liegt. So verbleibt ein kleiner Luftspalt, was Kräfte von oben auf das Bildschirmglas besser abfedern und den Bruch von Glas und LCD verhindern soll. Die Empfindlichkeit des Touchscreens lässt sich ändern, so dass es sowohl bei nassem Display im Regen als auch mit Handschuhen bedienbar bleibt. Das 240 Gramm schwere Gerät kann bei Temperaturen zwischen -10 und +50° Celsius genutzt werden.

Der wechselbare Akku soll 12 Stunden Arbeitstag überstehen und sich auch mit Einschränkungen im laufenden Betrieb wechseln lassen. Für den sogenannten Warm-Swap muss das System in einen Energiesparmodus versetzt werden, Anwendungen bleiben aber offen. Ein Kondensator-Puffer hält den Betrieb für 30 Sekunden aufrecht, bis der neue Akku übernimmt. Geladen wird das Gerät per Micro-USB.

Weit weniger beeindruckend ist der Rest der Hardware. Panasonic verwendet mit dem Qualcomm Snapdragon 212 einen sehr schwachen Prozessor mit vier alten ARM-Cortex-A7-Kernen. Herkömmliche Smartphones bringen selbst für unter 100 Euro aktuellere Chips mit. Doch laut Panasonic wollen die Kunden gar nicht mehr Leistung – um den Preis zu drücken, würden einige wohl mit noch weniger Leistung vorlieb nehmen.

Doch dann dürfte es Panasonic erst recht schwer fallen, ein aktuelles Android zu liefern. Mit Android 8.1 ist man derzeit auf Höhe der Zeit und auch Android P soll noch folgen. Zudem verspricht der Hersteller, gegen Aufpreis 5 Jahre lang Sicherheitsupdates zu liefern und passe diese wenn nötig und technisch möglich auch auf ältere Android-Versionen an.

Für Businesskunden gibt es zahlreiche Möglichkeiten, die Auslieferung von Updates zu beeinflussen, je nach Servicevertrag können diese verzögert oder nur bestimmte Geräte ausgerollt werden. Hinzu kommen Optionen für das Betriebssystem, die von optischen Anpassungen über Custom ROMs und Kernel-Anpassungen bis hin zu einem vollständigen Entwicklerzugriff auf alle Innereien reichen. Umfangreiche MDM-Möglichkeiten sollen die Verteilung der Gerät in der Firma möglichst einfach machen.

Pew! Pew! Statt Laserstrahlen zu verschießen kann man mit dem Pistolengriff leider nur Barcodes scannen.

(Bild: Panasonic)

Dem IPS-Bildschirm spendiert Panasonic eine HD-Auflösung (1280 × 720 Pixel) und gibt eine Helligkeit von 450 cd/m² an. Für die Kommunikation in lauten Umgebungen erreicht der Lautsprecher auf der Vorderseite 95 Dezibel, drei Mikrofone sollen Nebengeräusche ausfiltern. Mit 2 GByte RAM und 16 GByte internem Speicher und 8-Megapixel-Kamera dürfte es für die meisten Einsatzzwecke ausreichend gerüstet sein. Zahlreiches Zubehör hilft beim Einbau in Fahrzeuge und beim Laden mehrere Akkus und Geräte. Ein Pistolengriff mit einem 15 Meter weit reichenden Barcode-Scanner soll 2019 folgen.

Ab August wird es das Toughbook FZ-T1 ohne Mobilfunk ab 1270 Euro geben. Im September folgt eine LTE-Version für 1350 Euro, beides ohne Mehrwertsteuer. (asp)