Peer-Review beim IEEE: Huawei-Forscher wieder zugelassen

In der Auseinandersetzung mit der US-Regierung kann Huawei einen kleinen Erfolg feiern. Die IEEE lässt Huawei-Mitarbeiter wieder für die Qualitätskontrolle zu.

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(Bild: heise online; Daniel Herbig)

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Nur wenige Tage nachdem ein Bann des Ingenieursverbands IEEE gegen Forscher von Huawei bekanntgeworden ist, folgt nun die Kehrtwende: Nach einer Klarstellung des US-Handelsministeriums dürfen Huawei-Mitarbeiter nun doch weiter am Peer-Review-Prozess für wissenschaftliche Veröffentlichungen des IEEE teilnehmen.

Das teilte das Institute of Electrical and Electronics Engineers mit und versicherte gleichzeitig, dass man stolz sei auf die Arbeit der Mitglieder in aller Welt und sich dem technischen Fortschritt zum Vorteil der gesamten Menschheit verschreibe. Wissenschaft und Technologie sei eine globale Aktivität.

US-Sanktionen gegen Huawei

Bei der Peer-Review prüfen unabhängige Forscher die Ergebnisse von Kollegen aus anderen Forschungsgruppen. Als Folge des US-Telekommunikationsnotstands und der Eintragung Huaweis auf eine "schwarze Liste" hatte der IEEE vergangene Woche entschieden, Prüfer von Huawei von der Qualitätskontrolle auszuschließen. Der Verband hatte gemeint, dass die Weitergabe der Forschungsergebnisse zur Qualitätskontrolle als Export von Technik gewertet werden und deswegen untersagt sein könnte. Was genau das US-Handelsministerium dazu mitgeteilt hat, erklärt der IEEE nicht, aber im Ergebnis ist die Auslegung der US-Regierung offenbar weniger restriktiv.

Für Huawei bedeutet die Klarstellung aber sicher keine bedeutende Entlastung. Seit der Eskalation durch US-Präsident Donald Trump ist für Unternehmen eine Lizenz nötig, wenn sie US-Technik an Huawei verkaufen oder transferieren wollen. Diese könne verweigert werden, wenn nationale Sicherheitsinteressen berührt seien, hieß es zur Bekanntmachung. Google hatte Huawei darauf weitgehend von Android ausgesperrt, andere Hersteller waren gefolgt – auch der britische Chip-Konzern ARM. Wohl deswegen hatte Huawei zuletzt begonnen, die Smartphone-Produktion zurückzufahren. US-Behörden verdächtigen Huawei, Spionage für die chinesische Regierung zu betreiben. (mho)