Podcast-Preis für Fernseh-Urgesteine

Beim "2. Deutschen Podcast Kongress" heimsten neben vielversprechenden Nachwuchstalenten auch zwei Fernseh-Dinos einen Preis ein.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Torsten Kleinz

Auf dem zweiten Podcast Kongress wurden am Freitag die besten Podcasts Deutschlands prämiert. Den Publikumspreis erhielten zwei alte Medienprofis: Prämiert wurde der Computerclub Zwei der Fernseh-Urgesteine Wolfgang Back und Wolfgang Rudolph, die über 20 Jahre lang die Fernsehsendung "WDR Computerclub" moderiert hatten. Frührentner Backs Kommentar: "Das Internet macht mir mehr Arbeit, als ich beim WDR je hatte."

Doch nicht nur Urgesteine kamen zum Zug. Um den Nachwuchs für das neue Medium zu gewinnen, hatten die Veranstalter gleich zwei Preise für jugendliche Podcaster ausgelobt. Als besten Jugend-Podcast wertete die Jury das Angebot des 15jährigen Robin Blase, der als Rob Bubble regelmäßig über die Welt der Computerspiele berichtet. Der Publikumspreis ging hier an David Weitz mit seinen täglichen Castgeschichten über historische Begebenheiten und Zusammenhänge aus der Vergangenheit.

Die erste Geige spielten beim Podcast-Kongress jedoch die kommerziellen Podcaster. Für sein besonders gelungenes inhaltliches Konzept wurde der Düsseldorfer Journalist Mario Sixtus ausgezeichnet. Er präsentiert in seinem Video-Podcast Elektrischer Reporter Interviews zu aktuellen Internet-Themen. Den Preis für die beste Konzeption und Gestaltung erhielt die Sportal-Radioshow für ihre täglich neuen Geschichten rund um das Thema Sport. Den Innovationspreis verlieh die Jury an keinen Podcaster, sondern an den Dienstleister Ad On Media. Die Firma aus Kleinmachnow ermöglicht mit dem Angebot Audioads das automatische Einbinden von Werbung in Podcasts. "Damit wird ein vollkommen neuer Marketingkanal eröffnet", erklärte Harald Summa vom Verband der deutschen Internetwirtschaft eco, der zusammen mit dem Podcastclub die Preisverleihung organisiert hatte.

In der Kategorie Kultur punkteten wieder private Initiativen. Den ersten Preis erhielt hier Andrea W. wills wissen..., das täglich allerhand Wissenswertes aus vielen Lebensbereichen zusammenträgt. Als unterhaltsamsten Podcast bewertete die Jury das von Martin Bauer mundartgerechte vertonte Leben in Erding. Musikalisch am überzeugendsten zeigte sich Gregor Wossilus, der in seinem Podcast Musik ohne Film selbst komponierte Werke präsentiert. In der Kategorie "Aktion" siegte der Deutsche Tierschutzbund, der in seinem Podcast über allerlei Tierisches berichtet. Als besten privaten Video-Podcaster zeichnete die Jury Alexander Franz Koellner aus, der in ifranz.TV Episoden aus seinem Leben erzählt.

Ob Podcasts das Zeug zur eigenständigen Kulturgattung haben oder sich eher als innovativer Vertriebskanal eignen, diskutierten am Freitag rund 250 Kongress-Teilnehmer. Am Rande des Kongress-Programms präsentierte der Audiohersteller Behringer einen Mini-Schnittplatz, der an den USB-Anschluss eines PCs angeschlossen werden kann. Das Set samt Mikrofon und Podcast-Software soll ab April für 130 Euro in den Handel kommen. (Torsten Kleinz) / (it)