Podimo will "Netflix für Podcasts" werden

Das Startup Podimo hat 6 Millionen Euro Startkapital gesammelt, um im Herbst eine neue Audio-Plattform zu starten. Sie soll das "Netflix für Podcasts" werden.

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Podimo will "Netflix für Podcasts" werden

Das dänische Startup Podimo arbeitet mit ausgesuchten Podcastern zusammen. Starten soll der Dienst im September.

(Bild: Podimo)

Lesezeit: 3 Min.

Podimo will nicht weniger als das "Netflix für Podcasts" werden. Vor dem Launch hat das Startup aus Kopenhagen nun 6 Millionen Euro an Startkapital eingesammelt. Das Geld kommt aus Dänemark und auch aus Deutschland – woraus sich ableiten lässt, in welchen Ländern Podimo im September starten will.

Lange waren Podcasts etwas für Liebhaber, inzwischen haben sie den Mainstream erobert. Diesen Boom will Podimo für seinen eigenen Podcast-Service nutzen: "Wir sehen weltweit eine große Nachfrage nach Audio-Inhalten von verschiedenen Zielgruppen", erklärte Podimo-Gründer Morten Strunge gegenüber TechCrunch. Die Leute würden sich immer stärker nach werbefreien Premium-Diensten umsehen, "hier sehen wir ein großes Potenzial für Podcasts". Strunge kennt sich mit Abo-Diensten bereits aus: Er hat 2013 die dänische Hörbuch-Plattform Mofibo gegründet und später verkauft.

Die Podimo-App will besser sein als die Konkurrenz, indem sie Nutzer zuverlässig mit neuen Inhalten versorgt und möglichst passende Vorschläge macht. Es soll bequem und einfach sein, neue Podcasts zu entdecken, so das Versprechen. Eine gute Auswahl sei bei dem stetig wachsenden Angebot auch dringend nötig, meint Strunge. Podimo will auf das Freemium-Modell setzen, grundsätzlich können die Nutzer den Dienst also gratis verwenden. Die Bezahlversion hebt alle Beschränkungen auf und bietet mehr Funktionen.

Podimo will das Podcast-Ökosystem stärken und strebt eine enge Zusammenarbeit mit den Produzenten an. "Wir wollen der bevorzugte Partner für Podcaster werden." Wenn die Kreativen ein regelmäßiges Einkommen haben, können sie sich schließlich auf gute Inhalte konzentrieren. Diese Sicherheit will ihnen Podimo verschaffen. Außerdem will das Startup auch eigene Podcasts produzieren. Zunächst aber gibt es noch eine Menge Arbeit, ehe die App im September erscheint.

Podcasts sind beliebt wie nie zuvor und das Angebot wächst – die Konkurrenz für Podimo ist daher hart. Spotify zum Beispiel investiert seit einer Weile viel Geld in deutsche Podcasts. Darunter etwa "Fest & Flauschig" mit Jan Böhmermann und Olli Schulz. Die Spotify-App stellt Podcasts immer prominenter vor und räumte ihnen neuerdings einen eigenen Bereich ein. Der Streamingdienst schafft sich somit ein Alleinstellungsmerkmal, ähnlich wie Netflix mit seinen exklusiven Serien.

Außerdem will Spotify mehr aktive Hörer für das kostenpflichtige Angebot gewinnen. Je mehr Zeit die Spotify-Nutzer mit Podcasts verbringen, desto mehr Geld spart der Streamingdienst: Es werden nämlich keine Lizenzzahlungen an Musikkonzerne fällig. Weil Podcasts recht kostengünstig zu produzieren sind, ist das Angebot äußerst vielfältig.

Auch c't hat einen wöchentlichen Podcast: c't uplink. Den gibt es (wie die #heiseshow) auch auf Spotify. (dbe)