Prozessoren: AMDs Ryzen 9 und Intel Core X sind nur schlecht verfĂĽgbar
Intel wird laut einem Medienbericht kĂĽnftig Prozessoren bei Samsung fertigen lassen, um seine Lieferprobleme in den Griff zu bekommen.
AMDs 12-Kern-Prozessor Ryzen 9 3900X ist seit Monaten nur bei wenigen Händlern verfügbar und kostet daher mehr, als AMD empfiehlt. Den 16-Kerner ereilt seit der Vorstellung vergangene Woche das gleiche Schicksal: Eigentlich sollte der Ryzen 9 3950X (ab 699,90 €) 830 Euro kosten, bestell-, aber nicht lieferbar ist er allerdings nur vereinzelt ab 900 Euro.
Intels Prozessorserie Core X-10000, angeführt vom 18-Kerner Core i9-10980XE (Codename Cascade Lake-X), ist trotz offiziellen Verkaufsstarts noch gar nicht verfügbar. Intel hat die High-End-Desktop-CPUs (HEDT) zur Computex im Mai 2019 angekündigt, die Spezifikationen im Oktober enthüllt und Ende November den Marktstart bekanntgegeben. Die baugleichen Xeon-Modelle für Server (Cascade Lake-SP) sind schon seit April 2019 erhältlich. Nur eine Handvoll Händler listen die Core-X-10000-CPUs überhaupt. Auch die nahezu identische Vorgängerserie Core X-9000 (Skylake-X) ist kaum noch verfügbar.
GrĂĽnde fĂĽr die Lieferknappheit
Bei den AM4-Topmodellen Ryzen 9 3950X und 3900X stellt laut AMD vor allem die Selektierung eine Herausforderung dar. Der Hersteller bewirbt die beiden Prozessoren mit den höchsten Boost-Taktfrequenzen von bis zu 4,7 GHz innerhalb der kompletten Zen-2-Familie. Die Nachfrage soll das Angebot entsprechend hoch taktender CPU-Chiplets übersteigen. Die günstigen Ryzen-Prozessoren mit niedrigeren Taktraten sind daher deutlich besser verfügbar und auch der 24-Kerner Ryzen Threadripper 3960X befindet sich bei zahlreichen Händlern auf Lager. Lediglich beim 32-Kerner Ryzen Threadripper 3970X sieht die Liefersituation schlecht aus – er benötigt vier vollfunktionstüchtige CPU-Chiplets ohne jegliche Belichtungsdefekte.
Intel hat nicht genügend Fertigungskapazitäten bei seinem 14-Nanometer-Prozess und priorisiert deswegen die profitabelsten Märkte. Die Cascade-Lake-Siliziumchips verkauft Intel deswegen vorrangig als Xeon-Prozessoren für mehrere Tausend US-Dollar. Laut der südkoreanischen Maekyung Media Group soll Intel einen Teil seiner Prozessorproduktion zum Auftragsfertiger Samsung auslagern, der bereits seinen 7-nm-Prozess zum Laufen bekommen hat – dieser soll in seinen elektrischen Eigenschaften mit Intels problembehafteter 10-nm-Fertigung vergleichbar sein. (mma)