Samsung: Im Iran keine Bezahl-Apps im eigenen App Store mehr
Iranische Smartphone-Nutzer haben immer weniger Möglichkeiten, Software auf ihre Geräte zu bekommen. Nun ziehen sich auch Samsung und LG aus dem Markt zurück.

(Bild: Valeriya Zankovych/Shutterstock.com)
Iranische Nutzer können nun auch in Samsungs App Store keine Anwendungen mehr kaufen und auf diesem Weg nur noch kostenfreie Apps beziehen. Das teilte das koreanische Unternehmen seinen Nutzern im Iran vergangene Woche per E-Mail mit, berichtet unter anderem Radio Farda.
Damit beuge sich das Unternehmen nun auch US-Sanktionen, wie vorher bereits Apple und Google. Dem Bericht zufolge zieht sich Samsung darĂĽber hinaus auch mit seinen anderen Angeboten aus dem iranischen Markt zurĂĽck, genauso wie der Konkurrent LG.
Sanktionen verhindern Wirtschaftsbeziehungen
Hintergrund der Abkehr vom iranischen Markt sind die drakonischen US-Wirtschaftssanktionen gegen die Islamische Republik, die im Zuge der Aufkündigung des Atomabkommens verhängt wurden. Apple hatte sich bereits ganz aus dem Markt zurückgezogen, dann iranische Apps gesperrt und schließlich den App Store für den Iran ganz geschlossen. Google geht nicht ganz so weit und schließt im Iran nur Bezahl-Apps aus. iPhones und Smartphones anderer Hersteller wie Samsung werden in dem Land zwar seit Inkrafttreten der Sanktionen nicht mehr verkauft, aber auf verschiedenen Wegen gelangen die Geräte trotzdem regelmäßig in das Land.
Samsung schließt sich dem Schritt nun an und hat sich damit den Zorn der Führung des Regimes in Teheran zugezogen. Der Sprecher des Außenministeriums habe Samsung und LG auf Twitter gedroht, sein Land werde nicht vergessen, "wer in harten Zeiten an unserer Seite stand", berichtet Radio Farda weiter. Anders als andere Anbieter hatte Samsung es iranischen Nutzern ermöglicht, in der Landeswährung zu bezahlen, schreibt der Ableger des von der USA finanzierten Radio Free Europe noch. Auf dem iranischen Smartphone-Markt hatte Samsung demnach zuletzt einen Marktanteil von über 60 Prozent. (mho)